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Der Senator für Finanzen

501 Ausbildungsplätze in 2010

15.12.2009

Senat beschließt Personalbericht 2008 und Ausbildungsplanung 2010

„Zur Haushaltskonsolidierung wird Bremen auch in den kommenden Jahren weiter Personal abbauen müssen. Angesichts der Altersstruktur in der Verwaltung werden wir aber parallel weiter kontinuierlich ausbilden“, erklärt Bürgermeisterin Karoline Linnert. Mindestens jede/r vierte Beschäftige wird in den nächsten zehn Jahren aus dem öffentlichen Dienst ausscheiden. Das kann allein durch mehr Computereinsatz und effektivere Strukturen nicht ausgeglichen werden.


Der Senat hat heute (15.12.2009) den Bericht über die Personalstruktur und Personalausgaben für das Jahr 2008 verabschiedet. Karoline Linnert betont: „Bei allen Personalentscheidungen müssen wir seit Jahren abwägen zwischen notwendigen Sparanstrengungen und wünschenswerter Personalausstattung. Dem Personalabbau sind mit Rücksicht auf Bevölkerung und Beschäftigte Grenzen gesetzt. Klar ist aber auch, dass der Personalbereich zu dem anstehenden schwierigen Konsolidierungsprozess einen Beitrag leisten muss.“


Als „billige Polemik“ bezeichnet die Bürgermeisterin die Behauptung des Handelskammerpräses, im öffentlichen Dienst seien 6000 Stellen überflüssig. „Damit werden die Beschäftigten diskreditiert. Statt pauschal illusorische Summen in die Welt zu setzen, erwarte ich konstruktive Vorschläge, wo konkret Personal abgebaut werden kann. Herr Peper scheint über die aktuellen Beschäftigtenzahlen nicht informiert. Bremen hat in seiner Kernverwaltung rund 15.700 Vollzeitstellen, davon 4.650 für Lehrer und 2.350 für Polizisten. 6000 Stellen weniger sind eine absurde Forderung.“



47.000 Beschäftigte arbeiten für Bremen
In den Dienststellen des öffentlichen Dienstes, den Betrieben und Gesellschaften Bremens arbeiten insgesamt rund 47.000 Beschäftigte (38.500 Vollzeitstellen). Von den 47.000 Beschäftigten arbeiten 40 Prozent in der „klassischen“ Kernverwaltung, 43 Prozent in den Gesellschaften (z.B. Geno), sieben Prozent in den Eigenbetrieben (z. B. Kindergärten und Stadtbibliothek) sowie zehn Prozent in der Universität und den Hochschulen, die als Sonderhaushalt geführt werden .


Die Personalausgaben betrugen 2008 rund 1,9 Milliarden Euro (ohne Versorgung), rein rechnerisch rund 49.800 Euro pro Vollzeitstelle. Kostensteigerungen durch Tariferhöhungen und eine höhere Zahl von Versorgungsempfängern wurden durch den Personalabbau teilweise kompensiert. Im Vergleich zu den westdeutschen Bundesländern hat Bremen in den letzten neun Jahren mit einem Minus von rund 15 Prozent am meisten Personal reduziert.


Im nächsten Jahr sollen im Personalbericht erstmals detaillierte Daten zu der Entwicklung der bremischen Gesellschaften und ihrer Beschäftigtenstruktur aufgenommen werden. Die Personalberichterstattung findet bisher ausschließlich im Beteiligungscontrolling statt. Bürgermeisterin Karoline Linnert betont: „Angesichts der Beschäftigtenverteilung (40 Prozent in der Kernverwaltung und 43 Prozent in den Gesellschaften) ein wichtiger Schritt in Richtung Transparenz.“



Senat beschließt 501 Ausbildungsplätze

Bremen stellt im kommenden Jahr 501 Ausbildungsplätze zur Verfügung (siehe Anhang 2). Das entspricht einer Ausbildungsquote von 8,3 Prozent. „Mit diesem Beschluss übernimmt der Senat eine Vorbildfunktion“, erklärt die Bürgermeisterin. Der Senat erreicht erneut sein zu Beginn der Legislaturperiode gesetztes Ziel, eine Ausbildungsquote von mindestens 7,5 Prozent zu gewährleisten. Karoline Linnert betont, dass auch in den Bremer Eigenbetrieben und Gesellschaften eine vergleichbare Ausbildungsquote das Ziel ist: „Die Geschäftsführer sind gehalten, eine Ausbildungsquote von 7,5 Prozent zu erreichen. Ist dies nicht der Fall, muss künftig im Wirtschaftsplan schriftlich erläutert werden, warum diese Quote nicht erreicht werden kann.“


Im Vergleich zum Vorjahr werden zusätzliche Stellen bei der Polizei, der Feuerwehr und der Steuerverwaltung geschaffen. Bei der Polizei werden jetzt zum zweiten Mal in Folge die Ausbildungsplätze erhöht: Wurden 2008 noch 65 Frauen und Männer eingestellt, waren es 2009 bereits 81 und in 2010 werden es 93 angehende Polizistinnen und Polizisten sein. Bei der Feuerwehr wurden 2008 noch 28 Nachwuchskräfte eingestellt, 2009 waren es 30 und im nächsten Jahr wird sich die Zahl auf 36 erhöhen. Auch in der Steuerverwaltung wird dem Nachholbedarf Rechnung getragen: 2008 gab es keine Ausbildungsplätze, 2009 wurden zehn Nachwuchskräfte eingestellt und im nächsten Jahr sind es 40. Auch im allgemeinen Verwaltungsdienst steigen die Ausbildungszahlen. Von 20 in 2008 auf 29 in 2009 und 35 in 2010. Kommentar von Karoline Linnert: „Durch diese Neueinstellungen werden wir eine ausgeglichenere Altersstruktur im öffentlichen Dienst erreichen. Wir brauchen einen Mix von erfahrenen Beschäftigten und jungen Nachwuchskräften.“


Von den 501 Ausbildungsplätzen werden 228 Plätze zur Deckung des Personalbedarfs der öffentlichen Verwaltung angeboten. Über den eigenen Bedarf hinaus werden weitere 130 Ausbildungsplätze bei der ABIG (Ausbildungsgesellschaft Bremen) in verschiedenen Ausbildungsberufen angeboten. Weitere 143 Plätze stehen für das notwendige Anerkennungsjahr angehender Erzieher/innen und Sozialpädagogen/innen bereit.


Erstmalig hat der öffentliche Dienst sich in diesem Jahr mit einer ressortübergreifenden Kampagne an Jugendliche gewandt. Unter dem Motto „Du bist der Schlüssel – für deine Zukunft und deine Stadt“ wird um qualifizierten Nachwuchs geworben. Mit Plakaten, Postkarten, Broschüren, einem eigenen Internetauftritt und einer Ausbildungsplatzbörse im Rathaus hat sich der Senat an die Jugendlichen gewandt. „Die Resonanz war groß,“ freut sich die Bürgermeisterin. „Wir haben erfolgreich auf die Chancen im öffentlichen Dienst aufmerksam gemacht - auf attraktive Arbeitsplätze und familienfreundliche Rahmenbedingungen.“


Gezielt wirbt der öffentliche Dienst um Migranten. Bürgermeisterin Karoline Linnert betont: „Die Verwaltung soll die Zusammensetzung unserer Gesellschaft spiegeln. Wir wollen die Zahl der Migrantinnen und Migranten im öffentlichen Dienst steigern. Wir brauchen ihre interkulturellen Kompetenzen.“


Bei den Einstellungen soll darauf geachtet werden, dass das Geschlechterverhältnis ausgeglichen ist. Kommentar von Karoline Linnert: „Wir wollen mehr weibliche Auszubildende für so genannte Männerberufe gewinnen – beispielsweise bei der Feuerwehr oder im Justizvollzug. Gleichzeitig wollen wir junge Männer ermutigen, sich für Berufe zu interessieren, wo Frauen überrepräsentiert sind – beispielsweise als Erzieher in den Kindergärten.“




Im Anhang:
Der Personalbericht 2009
Übersicht der Ausbildungsplätze in der Zeit von 2004 – 2010