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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Lebendige Gewässer schaffen und erhalten

17.12.2009

Bürgerschaft beschließt Maßnahmenprogramm zur Wasserrahmenrichtlinie

Bremen hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensqualität im und am Gewässer weiter zu verbessern und zu diesem Zweck hat die Bremische Bürgerschaft das vom Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa vorgelegte Maßnahmenprogramm zur europäischen Gewässerschutzrichtlinie (EG-Wasserrahmenrichtlinie) verabschiedet. Bezogen auf die stofflichen Belastungen hat sich die Wasserqualität in der Weser durch den Ausbau der Kläranlagen in den letzten 20 Jahren deutlich verbessert. Ein Maßnahmenschwerpunkt liegt jetzt bei der Gewässerstruktur. „Dieses stellt für Bremen eine besondere Herausforderung dar, da Gewässer zur nachhaltigen Entwicklung Raum benötigen und innerhalb der Stadt kaum Flächen zur Renaturierung zur Verfügung stehen", so Dr. Reinhard Loske, Umweltsenator in Bremen. „Trotzdem ist es Bremen gelungen, bereits heute erste Teile der befestigten Weserufer zurückzubauen und dem Fluss sein natürliches Ufer zurückzugeben. Diese Anstrengungen werden wir auch in den kommenden Jahren an der Weser und in anderen bremischen Gewässern fortsetzen, um den Artenreichtum unserer Flusslandschaften zu erhalten und zu fördern." Planungen und bereits durchgeführte Projekte zur Verbesserung des Gewässerqualität in ihrem Land können die Bremerinnen und Bremer im Internet einsehen unter „Aktuelles“ auf den Seiten der Umweltbehörde (www.umwelt.bremen.de).


Neben dem Maßnahmenprogramm ist auch der Bewirtschaftungsplan von großer Bedeutung. Er wird für das gesamte Einzugsgebiet der Weser aufgestellt und am 22. Dezember 2009 veröffentlicht. In ihm werden Ziele formuliert, die für den gesamten Weser-, Werra- und Fuldaraum von Bedeutung sind und die nur durch Maßnahmen in allen Weseranrainerländern verwirklicht werden können. So brauchen über weite Distanzen wandernde Fischarten wie Lachs und Aal die Möglichkeit, vom Meer in die Flüsse hinauf zu gelangen oder von der Quelle ins Meer. Unpassierbare Staustufen und Wehre unterbrechen diese Wanderung und behindern die Fortpflanzung der Fische. Auch die Reduzierung der Nährstoffe, die leider noch immer zu Algenblüten in der Weser führen können, sowie der Schutz des Grundwassers vor zu hohen Nitratgehalten, können nur durch gemeinsame Anstrengungen aller Bundesländer im Einzugsgebiet der Weser erreicht werden. Ein Problem, dass zwar nur an der Quelle gelöst werden kann, aber negative Auswirkungen auf das gesamte Wesereinzugsgebiet hat, ist die Salzbelastung durch die Abfälle des Kalibergbaus. Unter Beteiligung aller Weseranrainer wird derzeit an einer Lösung gearbeitet, wie die Salzbelastung auf ein ökologisch verträgliches Maß reduziert werden kann bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der wirtschaftlich bedeutenden Produktion der Düngemittel. Der jetzt verabschiedetet erste Bewirtschaftungsplan bildet in den kommenden sechs Jahren den Handlungsrahmen für die Aktivitäten der Wasserwirtschaft in Bremen.