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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Bedarf an qualifizierten Tagesmüttern und Tagesvätern steigt

23.10.2009

Zweiter Durchgang zur Qualifizierung startet

Mehr Tagesmütter und Tagesväter für Bremer Kinder – dieses Ziel verfolgen Sozialsenatorin Ingelore Rosenkötter und Hans-Uwe Stern, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bremen, gemeinsam. Tagesmütter und –väter sind neben Kindertagestätten und Elternvereinen eine wesentliche Säule, wenn es darum geht, bis 2013 die Betreuung von unter 3jährigen Kindern verbindlich zu gewährleisten.


Wie die Tätigkeit der Tageseltern ausgefüllt wird, dies kann sehr unterschiedlich ausfallen. Manche verbinden die (vorübergehende) Tätigkeit als Tagesmutter oder –vater mit der eigenen Familienphase. Andere bauen sich mit dieser Arbeit eine langfristige berufliche Existenz auf. So Annika Bartels, 28, Tagesmutter in Bremen-Walle: „Nur in der Kindertagespflege kann ich mich als gelernte Erzieherin selbstständig machen und Familie und Beruf auf hohem Niveau unter einen Hut bringen. Für mich ist das eine tolle Chance, erzieherisch zu arbeiten – und dabei auch die räumliche Umgebung der Kinder so zu gestalten, dass sie sich hier unabhängig und selbstständig bewegen können.“


Gitta Walter ist angehende Tagesmutter. Sie nimmt derzeit an einer Qualifizierung teil, die im Rahmen des bundesweiten Aktionsprogramms „Kindertagespflege“ angeboten wird – und strebt anschließend die berufliche Selbstständigkeit an. „Man hat nie ausgelernt“, sagt Gitta Walter, die als Sozialpädagogin in der Erwachsenenbildung tätig war. „Um Kindern in ihrer Entwicklung gerecht zu werden, muss man sich gezielt weiter bilden. Die Qualifizierung gibt mir diese Chance.“


Im November 2009 startet der zweite Durchgang der Qualifizierung. Am 5. November um 9.00 Uhr findet im Berufsinformationszentrum am Doventorsteinweg 44 eine Informationsveranstaltung dazu statt. Interessierte Erzieher/innen, Kinderpfleger/innen oder Sozialassistent/innen, die derzeit auf Arbeitssuche sind, sind hierzu besonders eingeladen.


„Wir brauchen in Bremen noch mehr Tageseltern, die gut qualifiziert sind und Spaß an dieser Arbeit haben. In der externen Tagespflegestelle ‚Die Stöpsel’ von Frau Bartels wird deutlich, dass Kinder in dieser Betreuungsform gut aufgehoben sind. Ich bin außerdem beeindruckt, mit welcher Zielstrebigkeit hier eine langfristige berufliche Existenz aufgebaut wird“, so Ingelore Rosenkötter.


Hans-Uwe Stern: „Damit Eltern mit Kindern berufstätig sein können, brauchen sie eine verlässliche Kinderbetreuung. Nur wenn Eltern sicher ist, dass ihr Kind gut aufgehoben ist, kann sie sich voll auf ihre Arbeit konzentrieren und entsprechende Leistungen erbringen. Mit dem Aktionsprogramm Kindertagespflege tragen wir dazu bei, diese Voraussetzungen zu verbessern und schaffen gleichzeitig eine berufliche Perspektive für Menschen, die sich in der Arbeit mit Kindern verwirklichen wollen.“


Das „Aktionsprogramm Kindertagespflege“ wurde vom Bundesministerium für Familie initiiert. Bremen hat sich als Modellstandort beworben und wurde ausgewählt. Rund 60.000 Euro an ESF-Mittel (Europäischer Sozialfonds) fließen aus dem Programm nach Bremen. Die Stadt selbst legt 40.000 Euro drauf.


Die Idee des Programms ist, bereits vorqualifizierte Menschen, wie Erzieher/innen, Sozialassistent/innen, Kinderpfleger/innen, für eine selbständige Tätigkeit in der Kindertagespflege zu begeistern. Einen besonderen Anreiz für diese Gruppe bietet die Möglichkeit, zukünftig Tagespflege in externen Räumen und auch in Kooperation mit einer anderen Tagesmutter /-vater durchführen zu können. Angesprochen sind aber auch Interessierte aus anderen Berufen, die Erfahrung und Freude am Umgang mit Kindern haben.


Wer sich für die Tätigkeit als Tagesmutter oder –vater interessiert, kann sich bei PiB – Kindertagespflege beraten lassen: 0421/958820–28.