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Sonstige

30 Jahre Ariane: Bremer Auszubildende bauen Rakete

21.10.2009

Bürgermeister Böhrnsen würdigt Arbeit der Auszubildenden

Gemeinsam mit Günter Stamerjohanns, Leiter von Astrium Bremen, hat Bürgermeister Jens Böhrnsen heute (Mittwoch, 21.10.2009) ein rund 12 Meter hohes Ariane-5-Modell (Maßstab 1.4) enthüllt. Auf dem Werksgelände von Astrium stehen nun zwei Modelle: eine Ariane 4, das Arbeitspferd im Ariane-Programm, und die Ariane 5. An dem Bau des Ariane-5-Modells waren rund 200 junge Menschen beteiligt. Knapp 50 Auszubildende kamen von Astrium, weitere 50 Auszubildende von anderen beteiligten Unternehmen.

Die beiden Raketen-Modelle auf dem Werksgelände von Astrium Bremen: links die Ariane 4, rechts Ariane 5

Die beiden Raketen-Modelle auf dem Werksgelände von Astrium Bremen: links die Ariane 4, rechts Ariane 5

Die Vorgeschichte zur heutigen Enthüllung begann am 24. Dezember 1979. Damals startete erstmals die europäische Trägerrakete Ariane vom Weltraumbahnhof in Kourou (Französisch-Guayana). Dieses Datum kennzeichnet den Beginn einer 30-jährigen europäischen Erfolgsgeschichte. 191 Mal ist die Ariane bisher gestartet, über 300 Satelliten wurden erfolgreich in der richtigen Umlaufbahn abgesetzt. Und an jeder Ariane war und ist der Astrium-Standort Bremen maßgeblich beteiligt: Bei 144 Trägern (Ariane 1-4) wurden die zweite Stufe sowie die Booster integriert. Für die Ariane 5 hat Astrium-Bremen die Oberstufe entwickelt und gebaut. Bereits 47 Ariane 5 sind gestartet, der Start der 50. Ariane 5 ist für Anfang 2010 geplant. Damit ist Bremen ist einer der führenden Raumfahrtstandorte in Deutschland.


Als Hommage an die europäische Trägerrakete haben die Auszubildenden vom Astrium-Standort Bremen ein eigenes Ariane-Projekt aufgelegt und über einen Zeitraum von gut einem Jahr durchgeführt. Aufgabe des Projektes war die Konstruktion und der Bau eines 1:4 Modells einer Ariane-5-Rakete. Mit einem Projektbudget von 100.000 Euro und Zeitrahmen von zwölf Monaten mussten selbständig geeignete Unternehmen ausfindig gemacht, die detaillierten technischen Voraussetzungen geklärt sowie die gesamte kaufmännische Abwicklung vollzogen werden. "Wir hatten das Vertrauen, ein realitätsbezogenes Projekt komplett an unsere Auszubildenden zu delegieren. Und wir sind nicht enttäuscht worden. Durch die Einbindung anderer Bremer Unternehmen mit ihren Auszubildenden und Mitarbeitern sowie sozialen Einrichtungen wie dem Martinshof ist ein Netzwerk entstanden, auf das unsere Auszubildenden zu Recht stolz sein können", sagte Günter Stamerjohanns, Standortleiter Astrium-Bremen und Geschäftsführer der Astrium GmbH, am Mittwoch in Bremen anlässlich der offiziellen Einweihung des Ariane-5-Modells.

Jens Böhrnsen und Günter Stamerjohanns (re.) kurz nach der Enthüllung
Jens Böhrnsen und Günter Stamerjohanns (re.) kurz nach der Enthüllung

Auch Bürgermeister Böhrnsen zeigte sich begeistert: "Das Projekt beweist, dass junge Menschen zu beachtlichen Leistungen fähig sind, wenn man sie motiviert und fördert, und zwar unabhängig von Herkunft oder eventuellen Beeinträchtigungen. Dieses Projekt symbolisiert nicht nur Bremens ökonomische und wissenschaftliche Stärken, sondern zeigt auch, dass Zusammenhalt und Kooperation über ökonomische und soziale Grenzen hinweg gute hanseatische Tugenden sind. Es freut mich besonders, dass so viele verschiedene Unternehmen mit ihren Auszubildenden daran teilgenommen haben. So ist diese Ariane ein echtes 'Bremer-Produkt', entstanden aus den Fähigkeiten der Unternehmen, für die Bremen auch steht: Schiffbau, Automobilbau, Stahlproduktion, Luft- und Raumfahrt."


Besonders freuen sich die Initiatoren darüber, dass man die Fertigkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bremer Martinshofs in das Projekt integrieren konnten. Außerdem waren drei Grundschulklassen eingebunden, deren Arbeiten in einer kleinen Ausstellung zu bewundern sind. Und die Leistung einer 10. Klasse, die die inhaltliche Gestaltung der Infotafeln für das Ariane-5-Modell übernommen hatte, zeigt, wie breit dieses Projekt angelegt war.

[Fotos: EADS Astrium Bremen]