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Der Senator für Kultur

Bürgermeister Böhrnsen gratuliert Hans Haacke

19.10.2009

Der Senator für Kultur und die Stiftung Bremer Bildhauerpreis teilen mit: Bremer Rolandpreis für Kunst im öffentlichen Raum feierlich im Rathaus verliehen

Der Senator für Kultur, Bürgermeister Jens Böhrnsen, hat am heutigen Montag, 19. Oktober, den Rolandpreis für Kunst im öffentlichen Raum an Hans Haacke übergeben. „Die Auszeichnung wird für herausragende Kunst im öffentlichen Raum verliehen, die neue Denk- und Aktionsfelder für die Kunst erschließen“, so Bürgermeister Böhrnsen. Verliehen wird der Rolandpreis alle drei Jahre. Er ist mit 15.000 Euro dotiert.
Die Laudatio auf Hans Haacke hielt der Kunsthistoriker Matthias Flügge.


Verleihung des Bremer Rolandpreises 2009 in der Oberen Rathaushalle

Verleihung des Bremer Rolandpreises 2009 in der Oberen Rathaushalle


Die Jury der Stiftung Bremer Bildhauerpreis würdigte das Lebenswerk des in New York lebenden Künstler Hans Haacke als jemanden, der „immer wieder neue, unorthodoxe ästhetische Mittel und Strategien gefunden hat, um verborgene Widersprüche, falsche Gewissheiten und verdrängte Missstände der Gesellschaft aufzudecken und auf übersteigerte Weise öffentlich zu machen.“


Eng mit dem Preis verbunden ist das Bremer Programm „Kunst im öffentlichen Raum“, das Bürgermeister Böhrnsen als vorbildlich bezeichnete: „Wir stellen so einen Dialog zwischen der Kunst und den Menschen vor Ort her, sind sie doch an der Aufstellung der Kunstwerke, die sie unmittelbar umgeben, beteiligt.“ Jeder Preisträger des Rolandpreises ist gebeten worden, im Rahmen dieses Programms ein Werk für Bremen zu schaffen.



Hans Haacke wurde 1936 in Köln geboren, er lebt heute in New York. Weltweit bekannt wurde er durch seine kritischen Analysen zum Thema Kunst und Politik. Er arbeitet mit Installationen und Texten. Zu seinen herausragenden Werken gehören z.B. 1971 die Veröffentlichung des Mietpreisspiegels besonders teurer Straßen in New York und der sich dort zeigende Immobilienspekulationen von Trustees, die u.a. mit diesen Sonderprofiten das New Yorker Guggenheim Museum sponserten. Für seinen Auftrag eines Kunstwerkes im umgebauten Reichstagsgebäude konzipierte Hans Haacke ein umfangreiches Partizipationsprojekt, das an seine aus der Fluxusbewegung kommende künstlerische Haltung erinnert und die Geschichte des Gebäudes reflektiert. Sein Werk „Die Bevölkerung“ erregte großes Aufsehen. Hans Haacke hat in vielen bedeutenden Häusern weltweit ausgestellt. Er war 1972, 1982 und 1992 Teilnehmer der documenta in Kassel.
1993 teilte sich Hans Haacke mit Nam June Paik den Goldenen Löwen für die Gestaltung des deutschen Pavillons auf der Biennale in Venedig.

[Foto: Victoria Degen, Senatspressestelle]