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Der Senator für Inneres und Sport

Einsatz „künstlicher DNA" beginnt in Schulen

16.10.2009

Polizei startet neues Konzept zur Verhütung von Einbruch und Diebstahl

Ab Montag (19.10.2009), direkt nach den Herbstferien, wird in allen Schulen Bremens und Bremerhavens ein neues Präventionskonzept der Polizei gegen Einbruch und Diebstahl eingesetzt. Die Schulen in beiden Städten werden mit sogenannter „künstlicher DNA" ausgestattet. Mit der Substanz werden wertvolle Gegenstände markiert und können dadurch nach einem Diebstahl eindeutig identifiziert werden.


Seit dem Frühjahr arbeitet das Landeskriminalamt an diesem neuen Konzept zur Bekämpfung von Diebstahl und Einbruch. Jetzt beginnt die praktische Phase, in der zunächst alle Schulen im Lande Bremen mit der künstlichen DNA ausgerüstet werden. Die Senatorin für Bildung und der Senator für Inneres versprechen sich vom Einsatz der DNA eine nachhaltige Präventionswirkung und eine deutliche Reduzierung der Schäden. Gegenstände, die vor Diebstahl geschützt werden sollen (z.B. Computer und andere hochwertige Ausbildungsgeräte und -materialien ), werden mit der DNA markiert. Zugleich werden Schilder und Warnzeichen angebracht, die darauf hinweisen, dass die Schulen DNA-gesichert sind. Die Finanzierung der Ausrüstung wird unterstützt von der Handwerkskammer Bremen.


Ab November werden in Bremen und Bremerhaven je eine Pilotregion hinzukommen. Dort werden alle Haushalte in den Pilotregionen das neue Mittel kostenlos zur Verbrechensbekämpfung nutzen können.


„Der Einsatz der künstlichen DNA wird die Zahl der Einbrüche und Diebstähle deutlich reduzieren, davon bin ich zusammen mit der Polizei fest überzeugt“, sagte der Senator für Inneres und Sport Ulrich Mäurer anlässlich der Einführung in den Schulen. Mäurer wies darauf hin, dass die Zahl der Diebstähle und Einbrüche in Bremen so hoch seien, dass dagegen dringend etwas unternommen werden müsse: „Im vergangenen Jahr hat es 2876 Wohnungseinbrüchen gegeben, dies wirkt sich sehr negativ auf das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger des Landes Bremen aus. Mit 10699 Taten liegen die Fallzahlen für Einbruchdiebstahl aus Kfz ebenfalls auf einem unakzeptabel hohen Niveau. Die Polizei hat deshalb engagiert nach Möglichkeiten gesucht, mit denen die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger erhöht werden kann. Ich habe daher nachdrücklich den Vorschlag der Polizei unterstützt, die Prävention mit dem Einsatz der künstlichen DNA in Bremen zu verbessern“, erklärte Mäurer. Bremen werde damit bundesweit das erste Land sein, das sich dieser Methode bedient.


Als Partner dieses Projektes hat die Polizei die Firma „SelectaDNA“ ausgewählt. Bei dem von dieser Firma angebotenen Produkt handelt es sich um eine durchsichtige Markierungsflüssigkeit, die ähnlich einem Lack auf Gegenstände aufgebracht wird. Jede Markierungsflüssigkeit ist mit einem individuellen DNA-Code und zusätzlich mit kleinen codierten Kunststoffplättchen, den sogenannten „Microdots“, ausgestattet.


Über die „Microdots“ kann schnell und ohne aufwendige Analyseverfahren der rechtmäßige Erwerber des Markierungssets ermittelt werden. Die „Microdots“ sind mit Individualcodierungen versehen, die nur einmal pro Markierungsset vergeben werden. Sie sind, abhängig von der Farbe des Untergrundes, in der Regel mit dem bloßen Auge erkennbar. Die eingelaserte Individualnummer kann mittels eines USB-Mikroskops sichtbar gemacht werden. Die Individualnummern lassen sich über die Kundendatenbank des Herstellers „SelectaDNA“ den Personalien des rechtmäßigen Erwerbers zuordnen.


Dieses bereits in Teilen Großbritanniens und den Niederlanden eingesetzte Verfahren hat dort zu einer signifikanten Senkung der Fallzahlen, zum Teil bis zu 80 Prozent, bei Diebstählen aus Wohnungen und Kraftfahrzeugen geführt. Erreicht wurden diese beeindruckenden Zahlen vornehmlich durch die abschreckende Wirkung dieser neuen Methodik und die begleitende offensive Öffentlichkeitsarbeit. Dadurch wird den potentiellen Tätern verdeutlicht, dass für sie das Entdeckungsrisiko enorm steigt, wenn sie in „DNA-geschützten Bereichen“ Straftaten begehen. Auch in Bremen und Bremerhaven steht der präventive Ansatz im Vor-dergrund.