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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Partner der Bremer Vereinbarung ziehen positive Zwischenbilanz

06.05.2009

Für Erreichung der Ziele weitere gemeinsame Anstrengungen notwendig

„Wir alle sind uns einig darüber, dass wir alles tun müssen, um unsere Ziele für den Ausbildungsmarkt in diesem Jahr zu erreichen“, mit diesen Worten fasste Bremens Arbeitssenatorin Ingelore Rosenkötter die Ergebnisse der Beratungen der Partner der Bremer Vereinbarung zusammen, die sich heute (6. Mai 2009) im Rathaus getroffen haben.


Derzeit sieht es am Ausbildungsmarkt nicht schlecht aus. Zum Stichtag Ende März wurden im Land Bremen 1.826 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Das sind nur neun weniger als im Jahr zuvor. „Wir brauchen aber noch über 4.600 weitere Vertragsabschlüsse, um das Ergebnis des Vorjahrs zu erreichen. Angesichts der wirtschaftlichen Situation ist das eine große Herausforderung für die Betriebe. Wir unterstützen dabei mit unseren Projekten“, so Rosenkötter. Sie wies außerdem darauf hin, dass die öffentliche Hand auch in diesem Jahr eine Ausbildungsquote von über acht Prozent und damit eine nochmalige Steigerung vorsehe. Abschließend betonte die Arbeitssenatorin, dass die Partner der Bremer Vereinbarung sich auch Ziele für jene gesetzt haben, die es am Ausbildungsmarkt nicht so leicht haben. Dazu gehören unter anderem die Jugendlichen, die sich auch schon in den vergangenen Jahren erfolglos um einen betrieblichen Ausbildungsplatz beworben haben.


„Bei der Handelskammer Bremen liegt die Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverträge mit 1.243 Ausbildungsverhältnissen auf nahezu dem gleichen Niveau wie im Vergleichsmonat des Vorjahres“, sagte Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger. Die bremische Wirtschaft werde alles dafür tun, dass der Ausbildungsmarkt in der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Situation stabil bleibe. So plane die Kammerorganisation weitere Aktionen wie beispielsweise die Optimierung der Unterstützungsmöglichkeiten für Auszubildende insolventer Unternehmen oder die stärkere Einwerbung und Nutzung des bundesweiten Förderinstrumentes „ausbildungsbegleitender Hilfen“ hingewirkt werden. Dr. Fonger betonte in diesem Zusammenhang die Rolle der Schulpolitik. „Damit Jugendliche ihre Chance auf Ausbildung auch erreichen können, muss deren Ausbildungsreife spürbar verbessert werden“, sagte er.


Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Bremen, Michael Busch, stellt für den Bereich der Handwerkskammer Bremen (Bremen und Bremerhaven) zum Stichtag 31. März 2009 einen Rückgang an Ausbildungs-Neuverträgen von circa sechs Prozent fest. Das entspricht 21 Ausbildungsplätzen in Bremen und Bremerhaven. Eine Schlussfolgerung auf die Gesamtentwicklung im Handwerk kann damit noch nicht gezogen werden. Trotz der Krise sei einer Umfrage zufolge die Bereitschaft zur Ausbildung im Handwerk nach wie vor hoch. „Wir müssen aber darüber nachdenken, wie wir das ‚Management’ der Ausbildung weiter verbessern. So sollten Ausbildungsverhältnisse, die nicht wahrgenommen werden, den noch suchenden Auszubildenden unmittelbar wieder zur Verfügung stehen. Auch dürfen Ausbildungsplätze nicht durch Doppel- oder Mehrfachverträge verloren gehen“, so Busch.




Bremens DGB-Vorsitzende Helga Ziegert: „Nach dem guten Ergebnis 2008 ist der Rückgang der bei der Agentur gemeldeten Ausbildungsplätze in der Stadt Bremen um zehn Prozent in diesem Frühjahr ein deutliches Warnsignal. Die Jugendlichen dürfen nicht zu Verlierern der Krise werden. Neben weiteren Anstrengungen zur Gewinnung neuer Ausbildungsplätze müssen die Partner der Bremer Vereinbarung rasch klären, dass Jugendliche, deren Betrieb in Konkurs geht, anderswo ihre Ausbildung fortsetzen und dass Auszubildende in Betrieben mit Kurzarbeit ihre Ausbildung ohne Qualitätsverlust beenden können.“


Hans-Uwe Stern, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bremen: „Trotz Rezession stellt sich die Lage auf dem Ausbildungsmarkt derzeit stabiler dar als auf dem Arbeitsmarkt. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen den Städten Bremen und Bremerhaven: Während es in Bremerhaven derzeit noch einen deutlichen Nachfrageüberhang nach Ausbildungsplätzen gibt, ist das Verhältnis von gemeldeten Bewerbern und gemeldeten Ausbildungsplätzen in der Stadt Bremen aktuell statistisch ausgeglichen. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass in Bremen Stadt angebotene Ausbildungsplätze in hohem Ausmaß auch von jungen Leuten aus dem Bremer Umland nachgefragt werden. Wir werben deshalb um noch mehr Ausbildungsplätze. Den Bewerbern in Bremen und Bremerhaven geben wir den Hinweis, dass in Bremen und Bremerhaven noch freie Ausbildungsplätze für dieses Jahr und damit Chancen für junge Menschen in vielen Berufen angeboten werden.“