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Senatskanzlei

Im Zentrum der Forschung steht die Bevölkerung

28.01.2009

Bürgermeister Jens Böhrnsen besuchte das BIPS

Einen „wirklich lehrreichen Vormittag“ hat Bürgermeister Jens Böhrnsen heute (28.1.2009) im BIPS verbracht. Während seines Besuches im Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin hat er Einblick nehmen können in die unterschiedlichen Arbeitsfelder des 1981 gegründeten Uni-Instituts. „Im Zentrum unserer Forschung steht die Bevölkerung“, brachte es Institutsleiterin Prof. Dr. Iris Pigeot auf den Punkt. Das BIPS hat sich zur Aufgabe gestellt, die Menschen über Gesundheitsrisiken aufzuklären und sie zu einer gesunden Ernährung und Lebensweise zu motivieren. Dazu werden Krankheitsursachen erforscht und neue Konzepte zur Prävention entwickelt. Kindergärten und Schulen gilt vor allem bei der Vorbeugung das besondere Interesse. Eine erfolgreiche Arbeit, die immerhin die Anerkennung der renommierten Leibniz-Gesellschaft gefunden hat: Das BIPS ist seit kurzem deren assoziiertes Mitglied und strebt an, als Vollmitglied aufgenommen zu werden.



Holger Hassel vom BIPS (rechts) stellt Bürgermeister Jens Böhrnsen das Seniorenprojekt
Holger Hassel vom BIPS (rechts) stellt Bürgermeister Jens Böhrnsen das Seniorenprojekt "Besser essen und leben im Alter" vor

Übergewicht ist ein stets aktuelles Thema. Im BIPS läuft dazu eine Studie mit 16.000 Kindern aus acht verschiedenen europäischen Staates. Wolfgang Ahrens stellt erste Ergebnisse vor, die nicht nur den Bürgermeister überraschten. Danach sind im Schnitt 16 Prozent der Kinder im Alter von 2 bis 10 Jahren übergewichtet, sieben Prozent fettleibig. Italien ist mit 40 Prozent zu dicker (einschließlich fettleibig) Kinder dabei Spitzenreiter, Deutschland bewegt sich mit 11,5 Prozent dicker und 4,4 Prozent fettsüchtiger Jungen und Mädchen im Mittelfeld. Ziel der Studie ist es, nach der Erhebung der Basisdaten mit gezielten Maßnahmen eine veränderte Ernährung, mehr körperliche Aktivität und eine bessere Stressbewältigung zu erreichen. Zwei Jahre später sollen erneut Daten erhoben werden, um den Erfolg zu messen.


Mit dem Aufbau einer Datenbank zur Arzneimittel-Sicherheit ist das Bremer Institut sogar bundesweit einzigartig, erfuhr Bürgermeister Böhrnsen. Dabei geht es darum, die Anwendung und Sicherheit neu zugelassener Arzneimittel zu überwachen. Dazu werden die Daten von 14 Millionen GKV-Versicherten aus 4 Krankenkassen erhoben. So entsteht die größte Datenbank Deutschlands und eine der größten in Europa, das BIPS wird damit wichtigster Ansprechpartner für Überwachungsbehörden und Industrie.

Im Verlaufe seines Besuches konnte der Bürgermeister auch einen kleinen Einblick in weitere Arbeitsfelder des Instituts erlangen – zum Beispiel in das Bremer Krebsregister oder in ein Seniorenprojekt, bei dem es um ausgewogene Ernährung und mehr Bewegung im Alter geht. Bürgermeister Böhrnsen zeigte sich beeindruckt von der Qualität der Forschungsarbeit und dem hohen Nutzen, der sich sowohl für die Bevölkerung wie auch für die Politik daraus ergibt.

[Foto: Senatspressestelle]