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Sonstige

"Mut machende Signale erkennbar"

13.11.2008

Bericht zum Landesgleichstellungsgesetz in der Bürgerschaft

„Es geht voran, langsam, aber deutlich erkennbar“, so kommentiert Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe den Bericht über die Umsetzung des Landesgleichstellungsgesetzes (LGG), der heute (13.11.08) Thema in der Bremischen Bürgerschaft ist.

Der Bericht ist Teil des Personalcontrolling-Berichts der Senatorin für Finanzen und beschreibt die Entwicklung der Gleichstellung von Frauen in den Kernbereichen des öffentlichen Diensts ebenso wie in den Eigenbetrieben, den Hochschulen und Universitäten und sonstigen öffentlichen Körperschaften im Zeitraum 2005/06.

Zwar sind Frauen in Führungspositionen im öffentlichen Dienst und den angegliederten Bereichen, in denen das LGG gilt, nach wie vor massiv unterrepräsentiert. So stellen sie nur 17 Prozent des Personals auf der Ebene der Dienststellenleitungen und Geschäftsführungen. „Dennoch sehe ich viele Mut machende Signale“, erklärt Ulrike Hauffe. So ist unter anderem eine veränderte Einstellungspraxis festzustellen – es wurden über-durchschnittlich viele jüngere Frauen eingestellt.

„Jetzt gilt es darauf zu achten, dass diese Frauen auch ihren Weg in die höheren Hierarchieebenen machen und nicht in den schlechter bezahlten Positionen verharren.“ Denn auch das weist der Bericht detailliert aus: Je höher die Entlohnungsstufe, desto geringer der Frauenanteil. Und auch innerhalb der gleichen Personalgruppe sind Frauen durchschnittlich niedriger eingestuft als Männer, verdienen also weniger Geld. „Der Bericht zeigt uns deutlich, wie eklatant der Handlungsbedarf in diesen Punkten ist, und ich möchte dem Finanzressort für diese Transparenz ausdrücklich danken“, erklärt Ulrike Hauffe.

Die Landesfrauenbeauftragte befürwortet ein Mentoringprogramm für Frauen in Führungspositionen im öffentlichen Dienst – „denn so können wir sie optimal begleiten und sicherstellen, dass sie dieses bisher männlich geprägte Neuland auch dauerhaft für sich einnehmen können“, so Hauffe. Außerdem wirbt sie für eine höhere Akzeptanz von Führung in Teilzeit und eine weitere Flexibilisierung der Arbeitszeiten, wie sie das Modell der Wahlarbeitszeit ermöglicht. „Und das ist nicht nur Frauensache. Gerade jüngere Männer haben verstanden, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch ihr Thema ist und dass es nicht sein kann, dass die Karriere ins Stocken gerät, weil Männer und Frauen ihrer familiären Verantwortung gemeinsam gerecht werden“, stellt Hauffe klar. Der öffentliche Dienst könne hier mit beispielhaften Modellen vorangehen.

Ulrike Hauffe: „Wenn wir die Teilung von Führung als systematischen Prozess verstehen, den wir qualifiziert begleiten, dann können wir hier wichtige Signale setzen, die auch in der Privatwirtschaft ankommen.“