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Gemeinsame Presseerklärung

Bremen liefert Grundlage für eine „informierte Entscheidung“ für oder gegen die HPV-Impfung

01.07.2008

Gemeinsame Erklärung von Ärzteverbänden, Gesundheitsbehörden und Gleichstellungsstelle zur HPV-Impfung und zur Verhinderung von Gebärmutterhalskrebs

Eine gemeinsame Erklärung zur HPV-Impfung und zur Verhinderung von Gebärmutterhalskrebs haben die Bremer Ärztekammer, die Berufsverbände der Haus-, Kinder- und Frauenärzte, die Gesundheitsämter in Bremen und Bremerhaven, die Gesundheitssenatorin sowie die Bremische Zentralstelle zur Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF) herausgegeben. Das vier Seiten umfassende Papier beschreibt den aktuellen Kenntnisstand über Humane Papillom-Viren (HPV) und das Risiko, durch eine Infektion mit HPV an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Ziel der Erklärung ist die Information über HP-Viren, die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs sowie die Impfung und ihre bisher bekannten Folgen – eine Empfehlung zur Impfung enthält die Erklärung nicht. „Die Stellungnahme soll Frauen und Mädchen eine informierte Entscheidung ermöglichen, ob sie sich gegen Humane Papillom-Viren impfen lassen wollen“, so Gesundheitssenatorin Ingelore Rosenkötter. „Ich bin sehr zufrieden, dass es uns in Bremen als erstem Bundesland gelungen ist, alle beteiligten Institutionen an einen Tisch zu holen und uns auf eine gemeinsame Position zu diesem Thema zu verständigen.“


Seit September 2006 gibt es in Deutschland eine HPV-Impfung. Sie wurde entwickelt, weil sich herausgestellt hat, dass Gebärmutterhalskrebs so gut wie immer eine HPV-Infektion vorausgeht. Insofern ist die Impfung keine Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs, sondern gegen eine Infektion durch bestimmte HP-Viren. Derzeit sind mehr als 100 verschiedene Humane Papillom-Viren bekannt, die vor allem durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Zwei von ihnen, HPV 16 und 18, können Zellveränderungen verursachen, die in seltenen Fällen bösartig werden können.


In der gemeinsamen Stellungnahme von Ärzteverbänden, Gesundheitsbehörden und Gleichstellungsstelle geht es weiter um noch offene Fragen, die die Impfung betreffen – z.B. die Dauer des Impfschutzes und ihre Auswirkungen auf andere HP-Viren bzw. eine bereits vorhandene Infektion – sowie um andere Maßnahmen, Gebärmutterhals zu verhindern.


„Bremen ist das erste Bundesland, das eine differenzierte Position zur HPV-Impfung über alle Fachgruppen hinweg entwickelt hat“, betont Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe, die die Vorlage für die gemeinsame Erklärung verfasst hatte. Wir setzen auf die Fähigkeit mündiger Frauen, für sich und ihre Töchter eine informierte Entscheidung zu fällen. Hierfür liefern wir ihnen die Grundlage.“


Die Stellungnahme zum Download finden Sie hier.