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Sonstige

Opfer der NS-Psychiatrie - AutorInnen berichten über Erinnerungsorte in Bremen

10.01.2008

403. Bremer BuchPremiere in der Zentralbibliothek

“Damit die Opfer ein Gesicht und eine Stimme bekommen, damit die Täter sichtbar werden und erkennbar bleiben, damit die Erinnerung wach gehalten werden kann”, lautet der zentrale Anlass für das neue Buch des Autors und Herausgeber Raimond Reiter. „Opfer der NS-Psychiatrie - Gedenken in Niedersachsen und Bremen“ heißt die Veröffentlichung, die am Mittwoch, dem 16. Januar, um 18 Uhr im Wall-Saal der Zentralbibliothek, Am Wall 201 vorgestellt wird.


Seit etwa 2000 gibt es in Niedersachsen und Bremen eine Reihe von Initiativen, Gedenkorten, Mahnmalen und Gedenkstätten zu diesem nicht einfachen aber umso wichtigeren Thema. Die Gedenkorte liegen im Bereich von Landeskrankenhäusern in Niedersachsen und Bremen, was zeigt, dass sich eine offene Umgehensweise durchgesetzt hat. Und dies an Standorten, wo im zweiten Weltkrieg ein Teil der Patienten Opfer des NS-Rassenwahns wurde. Ein staatlich organisiertes Massenverbrechen, das in seinen bürokratischen Formaten noch heute kaum zu verstehen ist.


Herausgeber und Mitautor des Buches ist Raimond Reiter, der eine Vielzahl von Veröffentlichungen auch zur Psychiatrie im “Dritten Reich” vorgelegt hat. Zusammen mit ihm sind es 30 AutorInnen, die eine vielseitige Sicht auf das gestellte Thema zeigen. Darunter sind Direktoren psychiatrischer Krankenhäuser, Wissenschaftler, Angehörige, Künstler. Die meisten der AutorInnen stammen aus den Regionen der Gedenkorte. Es sind KünstlerInnen, die die Mahnmale erstellt haben, Psychiatrieerfahrene und Angehörige, WissenschaftlerInnen und nicht zuletzt Beiträge aus dem Personal von Landeskrankenhäusern, darunter auch Ärztliche Direktoren.


Bei der Buchpremiere in der Zentralbibliothek berichten die Bremer AutorInnen Barbara Johr (Projekt "Stolpersteine"), Katharina Michael (für das Schülerprojekt "Stolpersteine"), Gerda Engelbracht (Autorin) und Achim Tischer (Klinikum Ost) über Museum, Mahnmal und dem Projekt “Stolpersteine” als Erinnerungsorte für Bremer “Euthanasie”-Opfer. Die Einführung zu dieser Veranstaltung spricht der Staatsrat für Gesundheit Dr. Hermann Schulte-Sasse.


Diese Bremer Buchpremiere - eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der Stadtbibliothek und des Literaturkontors - findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung und dem Verein “Erinnern für die Zukunft” im Rahmen des “27. Januar - Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus” statt. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr im Wall-Saal der Zentralbibliothek, Am Wall 201. Der Eintritt ist frei.
web: www.stadtbibliothek-bremen.deExternes Angebot



Weitere Informatione gibt Tobias Peters, Stadtbibliothek Bremen, - Presse- & Öffentlichkeitsarbeit - Telefon: (0421) 361 4708, tobias.peters@stadtbibliothek.bremen.de
oder
Dr. Barbara Johr, Projekt „Stolpersteine“, Landeszentrale für politische Bildung, Telefon 0421 -361 2626, lzpb-projekte@lzpb.bremen.de