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Senatskanzlei

Bürgermeister Carsten Sieling eröffnet Deutsche Woche in Danzig - "Unsere Partnerschaft lebt"

20.10.2016

Anlässlich eines Empfangs mit rund 600 Gästen im Danziger Shakespeare-Theater hat Bremens Bürgermeister Dr. Carsten Sieling zusammen mit Generalkonsulin Cornelia Pieper gestern Abend (Mittwoch, 19. Oktober 2016) die Deutsche Woche in Danzig eröffnet. Vom 19. bis 26. Oktober wird mit dieser Woche das 25-jährige Jubiläum der Unterzeichnung des deutsch-polnischen Freundschaftsvertrags über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit gefeiert. Zudem begehen Bremen und Danzig in diesem Jahr das 40-jährige Jubiläum ihrer Städtepartnerschaft. Bremen wird sich als Partnerland in der vom deutschen Generalkonsulat in Danzig organisierten Deutschen Woche mit einem umfangreichen Programm in Danzig präsentieren. Dazu ist auch eine Bremer Delegation mit nach Danzig gereist, der neben dem Präsidenten der Bremischen Bürgerschaft, Christian Weber, Wirtschaftsstaatsrat Ekkehart Siering (in Vertretung für Senator Günthner) auch eine hochrangige Wirtschafts- und Wissenschaftsdelegation angehören, angeführt von Harald Emigholz (Präses der Handelskammer – IHK für Bremen und Bremerhaven) und Cornelius Neumann-Redlin (Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände im Land Bremen).

Bürgermeister Sieling sagte während seiner Eröffnungsrede unter anderem: "Die Bremerinnen und Bremer empfinden eine besondere Verbundenheit mit dem polnischen Volk. Dass vor 75 Jahren mit dem Überfall Nazi-Deutschlands auf die Danziger Post und den ersten Kanonenschüssen des eigentlich als Schulschiff dienenden Linienschiffs Schleswig-Holstein auf die Danziger Westerplatte der 2. Weltkrieg begann, ist für uns eine bleibende Verpflichtung, aus der Vergangenheit Brücken in die Zukunft zu bauen." Bremen und Danzig seien schon durch die Hanse seit Jahrhunderten eng miteinander verbunden. Die Unterzeichnung des ersten deutsch-polnischen Städtepartnerschaftsvertrages im April 1976 sei ein wichtiger und richtiger Beitrag zu einer Politik der Verständigung gewesen, mit der der damalige Bremer Bürgermeister Hans Koschnick zusammen mit seinem Pendant, dem Stadtpräsidenten Andrzej Kraznowski, diese gefördert, ja sogar initiiert hatten.
Ein schwieriges Unterfangen in jener Zeit als sich Ost und West als feindliche Blöcke gegenüber standen. "Und heute", so Carsten Sieling, "erinnern wir uns daran und wissen, dass ohne die Freiheitsbewegung in Ost- und Mitteleuropa das Wunder der deutschen Einheit nicht denkbar gewesen wäre. Und diese Bewegung nahm ihren Anfang in Danzig mit der Solidarnosc-Bewegung. Daher gilt der Bevölkerung Polens und Danzig unser besonderer Dank." Ohne die polnischen Arbeiter und die polnische Bürgerrechtsbewegung, ohne ihre ersten Runden Tische und die ersten freien Wahlen jenseits des Eisernen Vorhangs hätte es die Friedliche Revolution nicht gegeben. Die polnischen Arbeiterinnen und Arbeiter und die Bürgerrechtsbewegung hätten daher auch die Freiheit für das geteilte deutsche Volk erkämpft – das dürfe man nie vergessen. Die Städtepartnerschaft Bremen-Danzig lebe seit 40 Jahren und sie verdiene es daher, dass sie weiter mit viel Leben erfüllt wird.

Generalkonsulin Cornelia Pieper, die Slawistik studiert hat und fließend Polnisch spricht, dankte in ihrem Redebeitrag allen Beteiligten, die die Deutsche Woche mit einem abwechslungsreichen Programm beleben. Dazu hat sie unter anderem aus Bremen die Shakespeare-Company sowie ein Streicher-Ensemble der Bremer Philharmoniker nach Danzig eingeladen.

Ein besonderes Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland und sehr sichtbarer Beitrag zur Deutschen Woche in Danzig ist die Entsendung der Fregatte "Karlsruhe". Dort finden zwei Bremen-Empfänge mit hochrangigen Gästen statt und die Bürgerinnen und Bürger Danzigs haben beim Open Ship Gelegenheit, das Schiff der deutschen Marine zu besichtigen.

Ein Bremen-Danzig Business Networking Tag am Donnerstag (20.10.) sowie ein Raumfahrt-Workshop am Freitag (21.10.) komplettieren das Programm zur Deutschen Woche in Danzig.
Bürgermeister Sieling wird im Verlauf seiner dreitägigen Reise ebenfalls an diesen Programmpunkten teilnehmen. Darüber hinaus ist für Freitagvormittag ein Treffen mit Lech Walesa, dem legendären Anführer der Danziger Werftarbeiter und späteren polnischen Staatspräsidenten und Friedensnobelpreisträger vorgesehen.

Foto: Senatspressestelle