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Sonstige

Wenn gesund werden an der Sprache scheitert

21.05.2007

Grenzerfahrungen – Grenzbegegnungen: Tagung zur Interkulturellen Kompetenz im Gesundheitssystem am 24. und 25. Mai in Bremen

Eine Polnisch sprechende Reinigungsfrau, die einem Landsmann seine Prostataerkrankung übersetzt: das ist nur ein Beispiel, zu welch kuriosen Situationen Sprachprobleme im Krankenhaus führen können. Viele MigrantInnen benutzen eine Bildersprache, wenn es um Krankheiten geht. Bemerkungen wie „meine Leber brennt“, „überall kaputt“ oder „mein Herz blutet“ müssen vom Arzt sorgfältig hinterfragt werden. Nur wenige Krankenhäuser beschäftigen bereits professionelle Dolmetscher für ihre Patientengespräche. Neben der Sprachbarriere erschweren auch kulturspezifische Verhaltensweisen den Zugang zur medizinischen Versorgung. So kann der übliche Händedruck durch den Arzt für eine Muslimin bereits aufdringlich wirken. Mit interkulturellen Problemen im Krankenhaus beschäftigt sich die Tagung „Grenzerfahrungen – Grenzbegegnungen“, die am 24. und 25. Mai von dem Zentrum für Europäische Rechtspolitik an der Universität Bremen und die Wirtschafts-und Sozialakademie Bremen (WISOAK) veranstaltet wird. Tagungsorte sind das Bremer Rathaus am Donnerstag (24. Mai) und die Bremer Arbeitnehmerkammer in der Bürgerstraße 1 am Freitag.

Patienten mit und ohne Migrationshintergrund treffen im Krankenhaus in besonders sensiblen Lebensphasen, wie Geburt, Krankheit, Heilung oder Sterbeprozess auf Behandelnde und Pflegende mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen. Das können sehr bereichernde Begegnungen für beide Seiten sein, es können aber auch Begegnungen sein, in denen sowohl Patienten als auch das Personal in Grenzsituationen gelangen. Die Konferenz, die sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bremer Krankenhäuser und Gesundheitsbetriebe richtet, will für das Thema dieser interkulturellen „Grenzbegegnungen“ sensibilisieren, die interkulturelle Öffnung der Bremer Gesundheitseinrichtungen mit anstoßen und bereits bestehende Ansätze mit einander vernetzen. In Fachvorträgen, Workshops und Diskussionsforen sollen neue Perspektiven und praxistaugliche Lösungsansätze erarbeitet werden.

Weitere Informationen:

Birgit Kracke, WISOAK, Tel.: 0421-4499933, b.kracke@wisoak.de
Dr. Christiane Falge, Zentrum für Europäische Rechtspolitik, Universität Bremen Telefon: 0421-218-7862, falge@zerp.uni-bremen.de

Den Tagungsflyer finden Sie hier als Download [387 KB].

www.gesundheit-interkulturell.de
www.zerp.uni-bremen.de