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Sonstige

Bremer Filmautoren referieren in der Zentralbibliothek über das Bremer Polizeibataillon 303

10.01.2007

Das Massaker von Babi Jar

Am 27. September 1941 fand in Kiew eine Besprechung der Nationalsozialisten über die "Evakuierung" der jüdischen Bevölkerung statt. Auf Plakaten wurden die Kiewer Juden aufgefordert, sich zu „Umsiedlungsmaßnahmen“ einzufinden. Dem Befehl folgten über 30.000 Menschen, die zur außerhalb der Stadt gelegenen Schlucht Babi Jar getrieben wurden. Dort mussten sie Papiere, Gepäck sowie Wertgegenstände abgeben, sich vollständig ausziehen und sich in Zehnergruppen an den Rand der Schlucht stellen. Dann wurden sie niedergeschossen. Laut einem Einsatzgruppenbericht ermordete das Sonderkommando am 29. und 30. September In Babi Jar 33.771 Juden.
Am Massenmord beteiligt, als Schutztruppe und Erschießungskommando: das Bremer Polizeibataillon 303.

65 Jahre nach dem Massaker von Babi Jar haben die beiden Bremer Filmautoren Susanne Brahms und Rainer Kahrs (buten un binnen) eine Fülle an Material gesammelt, dessen Ergebnis sie am 15. Januar um 20 Uhr in der Zentralbibliothek, Am Wall 201 präsentieren. Der Film „Das Bremer Polizeibataillon 303“ dokumentiert, dass auch Polizisten aus Bremen an diesem Verbrechen beteiligt waren. Nachdem die beiden Bremer Journalisten in den Akten des Bremer Staatsarchiv, in der Zentralstelle für die Verfolgung von NS-Verbrechern und im Internet recherchierten, machten sie sich im September 2006 auf die Reise nach Kiew, wo sie an einem Staatsakt für die Opfer teilnahmen und Stimmen von Zeitzeugen einfangen konnten. Bei ihren monatelangen Nachforschungen stellte sich auch heraus, dass nicht wenige der „Männer vom 303“ nach Ihren Gräueltaten in Kiew wieder ganz normal ihren polizeilichen Dienst aufnahmen und es in den 50er und 60er Jahren teilweise sogar zum Revierleiter brachten.

Der Film und die anschließende Diskussion mit Susanne Brahms und Rainer Kahrs wird im Rahmen des „27. Januar – Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ im Wall-Saal der Zentralbibliothek - also in den Räumlichkeiten des ehemaligen Polizeihauses - gezeigt. Es ist eine Kooperationsveranstaltung zwischen der Stadtbibliothek, der Landeszentrale für politische Bildung und Radio Bremen.

Der Eintritt ist frei.

www.stadtbibliothek-bremen.de


Weitere Informationen zu der Veranstaltung gibt Tobias Peters, Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, StadtBibliothek Bremen, Telefon 0421-3614708, Mail tobias.peters@stadtbibliothek.bremen.de.