24.02.2006
Was männliche Dichter von Winckelmann über Goethe, Herder und Humboldt bis Mann und Rilke an Europas Süden faszinierte, war auch für Frauen Anreiz ihrer Reisen auf den Apennin. Ihr Wunsch an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, fremde Länder und Kulturen zu bereisen, ist mit dem gängigen Frauenbild der damaligen Gesellschaft jedoch nur schwer in Einklang zu bringen. Allen Widerständen zum Trotz machen sie sich auf ins Abenteuer, übertreten Grenzen und fahren in den Süden: nach Italien. Die Texte von Dorothea Schlegel, Ida von Hahn-Hahn, Fanny Lewald und Malvida Meysenbug, Elisa von Recke, Fanny Mendelsohn, Louise Seidler und Marianne Walpurgis Kraus hat die Journalistin Irmela Körner zusammen gestellt und mit einem Porträt der jeweiligen Autorin versehen.
Am Donnerstag, 2. März, 20 Uhr, stellt sie ihr soeben erschienenes Buch "Frauenreisen nach Italien. Schriftstellerinnen des 19. Jahrhunderts beschreiben das Land ihrer Sehnsucht" im Rahmen der Reihe Bremer Buchpremiere in der Zentralbibliothek der Stadtbibliothek, Wall-Saal, Am Wall 20, vor. Zur Einführung spricht die italienische Honorarkonsulin Inge Beutler. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Deutsch-Italienischen Gesellschaft Bremen statt. Der Eintritt ist frei.
Irmela Körner, Jahrgang 1951, ist freiberufliche Journalistin. Sie studierte Geschichte und Politikwissenschaft und arbeitet seit vieren Jahren als Journalistin für Zeitungen und Hörfunk, unter anderem auch für Radio Bremen.