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Sonstige

Aus 130 Bewerbungen drei Preisträger ausgewählt

09.12.2005

14. Videokunst Förderpreis Bremen vergeben

Die Entscheidung zur Vergabe des 14. Videokunst Förderpreises Bremen ist gefallen. Eine dreiköpfige Jury hat Paul Wiersbinski aus Frankfurt und die Bremer Claudia Kapp und Benjamin Blanke aus rund 130 Einsendungen als Preisträger ausgewählt. Teilnahmeberechtigt waren Künstlerinnen und Künstler aus dem gesamten deutschsprachigen Raum und aus den Partnerstädten des Bundeslandes Bremen.


Paul Wiersbinski erhält den mit 5.000 Euro dotierten 1. Preis für sein Projekt "play forever and one night". Der 1983 geborene Künstler studiert noch an der Städelschule in Frankfurt am Main in der Filmklasse von Prof. Mark Leckey. Trotz seiner Jugend kann er auf eine Reihe von überzeugenden Videoarbeiten verweisen. Insbesondere "Herr Kameramann", 2004, überzeugte die Jury. Der Bremer Videokunst Förderpreis soll nun helfen sein neues Projekt zu realisieren, das nach Auffassung der Jury eine ungewöhnliche, optisch opulente und inhaltlich differenzierte Performance und anschließende Videoinstallation erwarten lässt. Im Zentrum steht dabei eine Gruppe Cheerleader, die Prozesse der ästhetischen Wiederholung und der Aufzählung von Handlungen und Begriffen durch Bewegungsscores des englischen Dramatikers Samuel Beckett und einen Text der amerikanischen Schriftstellerin Gertrude Stein aufgreift. Diese auf festen Regeln beruhende Spielsituation will der Künstler mit dem von der Gruppe bereits mitgebrachten Bewegungs- und Tanzrepertoire kombinieren.


Ein Moment der Stille steht im Zentrum der Arbeit "eyes wide shut", so der Arbeitstitel, von Claudia Kapp, geb. 1974, und Benjamin Blanke, geb. 1973. Beide sind zurzeit Meisterschüler an der Hochschule für Künste Bremen. Sie erhalten für ihre gemeinsame Arbeit den mit 1.500 Euro dotierten 2. Preis. Die beiden Preisträger werden damit eine Videoinstallation realisieren, zu der sie einen großen Teil des Bildmaterials in Japan aufgenommen haben. Dabei haben sie Passanten im Alter zwischen 15 und 30 Jahren gebeten, sich für ein bis zwei Minuten mit geschlossenen Augen in der Hektik des urbanen Lebens einer japanischen Großstadt filmen zu lassen. Individuelle Kontemplation und öffentliches Leben, Ruhe und musikalische Rhythmen sollen in der nun zur Realisierung anstehenden Raum füllenden Videoinstallation die Betrachter für sich einnehmen.


Da für die Bewerbung um den Videokunst Förderpreis Bremen nur unrealisierte Projektentwürfe eingereicht werden dürfen, musste sich die Jury auf die Projektbeschreibung verlassen. Die Ausstellung der genannten Arbeiten erfolgt nach ihrer Realisierung voraussichtlich im November 2006 in Bremen. Die Vergabe des Bremer Videokunst Förderpreises wird ermöglicht durch Eigenmittel des Bremer Filmbüros sowie Unterstützung vom Bremer Senator für Kultur, der Bremischen Landesmedienanstalt, BIA Bremer Innovations-Agentur GmbH, Radio Bremen und dem Künstlerinnenverband Bremen GEDOK.


Für weitere Informationen: www.filmbuero-bremen.de/vkp2005 Kuratorin - Marikke Heinz-Hoek, Bremen, 0421-345182.