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Sonstige

Henning Scherf übernimmt Staffelstab für Bremen

18.07.2005

Offizielle Übergabe während des RoboCups 2005 in Osaka

Die Hanseatische Veranstaltungs Gesellschaft (HVG) teilt mit:

Auf nach Japan hieß es für Bremens Bürgermeister Dr. Henning Scherf. In Osaka nahm er am Sonntag (17. Juli 2005) offiziell den Staffelstab für den RoboCup entgegen. Hier findet noch bis zum 19. Juli die Fußballweltmeisterschaft der Roboter statt - Bremen wird vom 14. bis 20. Juni 2006 Gastgeber des Turniers sein. Bürgermeister Henning Scherf: „Dass Bremen Treffpunkt für so viele international renommierte Spezialisten für ‚künstliche Intelligenz’ sein wird, ist auch Anerkennung für unsere langjährigen Anstrengungen, die Hochschulen in Bremen wie auch die Unternehmen und Institute in ihren Umfeldern als hervorragende Einrichtungen für neue Technologien zu fördern. Darauf können wir stolz sein und uns auf die Fußball-Weltmeisterschaft der Roboter freuen.“


Bremens Bürgermeister Dr. Henning Scherf und Osakas Oberbürgermeister Dr. Junichi Seki bei der Staffelübergabe am Sonntag.


Grund zur Freude gab es bereits am Sonntag, dem 17. Juli 2005: Das „German Team“ mit Bremer Beteiligung konnte seinen Weltmeistertitel in der so genannten Sony Four-Legged League mit dem Endstand 4:3 gegen die „NUBots“ der University of Newcastle aus Australien erfolgreich verteidigen. Nach einem 2:2 im normalen Spielverlauf brachte das 2:1 im Elfmeterschießen den ersehnten Sieg.

Genau wie bei den menschlichen Kickern herrscht sportliche Atmosphäre. Davon können sich Zuschauer im Jahr 2006 während des RoboCups 2006 in der Messe Bremen überzeugen. Zum zehnten Mal werden die Weltmeister im Roboterfußball ermittelt – parallel zum FIFA World Cup der „echten“ Fußballer. Das Jubiläumsturnier bietet den Fans in Deutschland erstmals die Gelegenheit, die ganze Bandbreite des Roboterfußballs live zu erleben: Rund 2.000 Informatiker und Ingenieure aus aller Welt werden sich in Bremen versammeln, um ihren Champion zu bestimmen. Es wird mit der Teilnahme von mehreren hundert Teams aus etwa 50 Ländern gerechnet.
Damit festigt der RoboCup seinen Ruf als größtes und bedeutendstes Robotikereignis der Welt.
Doch die Unterhaltung der Zuschauer ist nicht der Hauptzweck der Veranstaltung. Das Fußballspiel dient vielmehr als einheitliche Testumgebung, um verschiedene Technologien der Robotik und Künstlichen Intelligenz miteinander vergleichen zu können.
Die Maschinen sind nicht ferngesteuert. Nach dem Anpfiff müssen sie sich völlig autonom über das Spielfeld bewegen – auf Rädern, vier Beinen, zwei Beinen oder als virtuelle Spieler. Dabei sollen sie stets möglichst genau wissen, wo sie sich selbst gerade befinden, die Bewegungen der übrigen Spieler und des Balls verfolgen und in geeigneter Weise darauf reagieren. Das alles natürlich so schnell wie möglich, jedenfalls schneller und präziser als der jeweilige Gegner. Kein anderer Roboterwettbewerb stellt seine Teilnehmer vor ähnlich komplexe Herausforderungen. Technologien, die sich hier bewähren, habe gute Aussichten, auch in anderen Einsatzfeldern wie Haushalt, Büro, Fabrik oder auf anderen Planeten eine gute Figur zu machen.

Der RoboCup hebt sich noch in anderer Hinsicht von vergleichbaren Veranstaltungen ab. Als einziger Roboterwettbewerb verfolgt er ein langfristiges Ziel: Bis zum Jahr 2050, so lautet die ehrgeizige Vorgabe, sollen humanoide Roboter nach offiziellen FIFA-Regeln gegen Menschen um die Fußballweltmeisterschaft spielen – und gewinnen. 2006 in Bremen wird ein knappes Fünftel dieser Wegstrecke zurückgelegt sein.
„Anders als bei der Präsentation von Prototypen auf Ausstellungen ist bei den Wettbewerben nichts geschönt“, sagt Hans-Dieter Burkhard, Professor für Künstliche Intelligenz an der Berliner Humboldt-Universität und Vizepräsident der International RoboCup Federation. „Wenn etwas unzulänglich ist, wird es von den Gegnern schonungslos aufgedeckt.“


www.robocup2006.org