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Sonstige

Der Triumph und das Scheitern der Schriftstellerin Brigitte Reimann

24.02.2004

Gespenstertanz auf dünnem Eis

Über die Schriftstellerin Brigitte Reimann spricht die Berliner Literaturkritikerin Dorothea von Törne am Sonnabend, 28. Februar 2004, 18 Uhr, in einer gemeinsamen Veranstaltung von Stadtbibliothek und Volkshochschule in der Bibliothek Neustadt (Friedrich-Ebert-Straße 101/105).

Brigitte Reimann war die widersprüchlichste und zugleich mutigste Erscheinung unter den ostdeutschen Schriftstellerinnen, die im Lande ausharrten. Sie glaubte bis zuletzt, mit ihren Büchern die Ideale der frühen Utopien verwirklichen zu können und erfuhr eine zunehmende Desillusionierung. Der Titel ihrer Erzählung "Ankunft im Alltag" markierte Anfang der sechziger Jahre einen literarischen Umbruch. In ihrem 1974 posthum erschienenen Romanfragment "Franziska Linkerhand", das 1998 als unzensierte Originalfassung heraus kam, fand sie zu einer überzeugenden Einheit von emotional bewegender Sprache und humanem Anliegen. Ihre Erzählungen, der Briefwechsel mit Christa Wolf, und die 1997 und 1998 in zwei Bänden herausgegebenen Tagebücher erreichten einen großen Leserkreis. Zwei verschollen geglaubte, in diesem Jahr erstmalig unter dem Titel "Das Mädchen auf der Lotosblume" publizierte Romanfragmente ergänzen das Bild ihrer literarischen und weltanschaulichen Entwicklung. Dorothea von Törne lebt als freie Autorin und Literaturkritikerin in Berlin. Sie arbeitete als Lektorin und Literaturredakteurin einer überregionalen Tageszeitung. Heute schreibt sie u. a. für die Literaturbeilage der Zeitung "Die Welt", den "Tagesspiegel", die "Märkische Allgemeine Zeitung" und die Literaturzeitschrift "Neue Deutsche Literatur". Ihre Biographie über Brigitte Reimann "Einfach wirklich leben" erschien 2000.

Weiter Informaitonen gibt: Peter Hombeck, StadtBibliothek Bremen, Telefon 0421-361 47 08, Mail peter.hombeck@stadtbibliothek.bremen.de.