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Sonstige

Pressemitteilung mit Foto Bremer Ausstellung „Samizdat“ für drei Monate in Budapest zu Gast

03.02.2004

Außenminister Joschka Fischer hält Eröffnungsrede


Blick in die Ausstellungsräume in Budapest.
[Foto: Heidrun Hamarsky]


Die „Samtene Revolution“- der friedliche Systemwechsel in Osteuropa - liegt gerade erst 15 Jahre zurück. Die politischen Aktionen und Akteure, die die Grundlagen für die Entstehung demokratischer Strukturen in diesen Republiken legten, stehen nicht mehr im Fokus der aktuellen politischen Berichterstattung. Und doch sind sie eine der Voraussetzungen für den im Mai dieses Jahres bevorstehenden Eintritts der mittel- und osteuropäischen Staaten in die Europäische Union.
Die umfangreiche Sammlung von Zeitdokumenten der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen bringt diesen Kontext in Erinnerung und holt die politische und künstlerische Opposition anhand von Originaldokumenten wieder in das öffentliche Gedächtnis zurück.



Bundesaußenminister Joschka Fischer (li.) beim Rundgang durch die Ausstellung mit Prof. Wolfgang Eichwede, dem Leiter der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität in Bremen.
[Foto: Urs Widmer]


Die Ausstellung "Samizdat. Alternative Kultur in Zentral- und Osteuropa - 1956 bis 1989" ist nach erfolgreichen Präsentationen in Berlin, Prag und Brüssel gestern Abend (2. Februar 2004) in Budapest im Beisein des deutschen Außenministers Joschka Fischer durch den Budapester Oberbürgermeister Gábor Demszky eröffnet worden. Sie wird realisiert in Kooperation mit der European Cultural Foundation in Budapest und dem Ausstellungszentrum Millenaris Park. Drei Monate - bis zum 2. Mai 2004 - wird sie dort zu sehen sein.

Joschka Fischer lobte in seiner Eröffnungsrede die Sammlung der Forschungsstelle Osteuropa als in Umfang und Qualität einmalig. Es freue ihn besonders, dass die Exponate nun in den Ländern zu sehen seien, aus denen die Werke stammen. Angesichts des anstehenden Beitritts der Staaten Mittelosteuropas müsse man sich klarmachen, "dass die Teilung Europas heute überwunden sei, verdanke man auch den widerspenstigen Intellektuellen in Warschau, Prag und Budapest". Und noch etwas könne man aus den zahlreichen ausgestellten Manuskripten erkennen: Im Mai 2004 stoßen keine Fremden, sondern Altvertraute zu uns in die Europäische Union.