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Sonstige

Wittheits-Vortrag über Medien und Journalismus im „Dritten Reich“

26.02.2003

„Mit rechtlichen Maßnahmen, personellen Säuberungen und gezieltem Terror sowie durch die Errichtung von staatlichen und Partei-Institutionen zur Lenkung und Kontrolle der Medien und des Journalismus gelang es der nationalsozialistischen Diktatur sehr rasch nach Hitlers Machtergreifung, die Publizistik in Deutschland „gleichzuschalten“, d. h. unter ihre Kontrolle zu bringen. Das gelang nicht zuletzt auch deshalb, weil namentlich die bürgerliche Presse und ihre Berufsangehörigen (Verleger, Journalisten), aber auch andere publizistische Medien wie der Rundfunk, keinen entscheidenden Widerstand gegen die Machtergreifung und die „Gleichschaltung“ leisteten“. Das sagt Prof. Dr. Arnulf Kutsch (Leipzig). Er spricht in seinem Wittheits-Vortrag am Dienstag (4.3.2003) um 20 Uhr über „Propaganda statt Information – Medien und Journalismus im Dritten Reich“ in der Stadtwaage Bremen, Langenstraße 13. Die Wittheit zu Bremen veranstaltet diesen Vortragsabend gemeinsam mit der Gesellschaft für Deutsche Presseforschung und der Staats- und Universitätsbibliothek.


Der Vortrag stellt diese Institutionen, an ihrer Spitze das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, dar und zeigt, wie u. a. durch die inhaltliche Lenkung der Medien und ihre ökonomische Steuerung der Journalismus in ein immer engeres Korsett der nationalsozialistischen Propaganda gepresst wurde. Diese Propaganda schränkte die Funktion der Medien auf die Rolle als „politische Führungsinstrumente“ ein, und der Journalist sollte „Gefolgsmann des Politikers“, mithin des nationalsozialistischen Regimes, sein.


Trotz der ungeheuren Propagandamaschienerie zur Regie des öffentlichen Lebens in Deutschland ist es – so Prof. Kutsch - dem Regime weder gelungen, eine einheitliche Propaganda zu verbreiten, noch erzielte die Propaganda während des „Dritten Reiches“ stets die beabsichtigten Wirkungen.