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Sonstige

Ein Van Gogh in 64 Teilen: Schüler enthüllen Gemeinschaftswerk zur Van Gogh-Ausstellung

30.10.2002

Ein Werk des Meisters in 64 Teile zerlegt und auf vier Schulen verteilt: Drei Monate hatten kleine und große Bremer Schüler Zeit, um gemeinsam ein Van Gogh-Bild zu malen. Was dabei herausgekommen ist, enthüllen die vier Partnerschulen der Van Gogh-Ausstellung am Montag, 4. November 2002, um

15 Uhr in der Großen Galerie der Kunsthalle Bremen. Das 4 x 3,60 m große Gemälde bildet den Höhepunkt zahlreicher Schüler-Aktionen zur Van Gogh-Ausstellung. Vorlage für das aus 64 einzelnen Leinwänden bestehende Motiv war Vincent van Goghs „Felder, mit kleinem Wagen“ aus dem Pushkin-Museum in Moskau, das gleich nebenan in der Ausstellung zu sehen ist.


Zur Van Gogh-Ausstellung erprobt die Museumspädagogik der Kunsthalle Bremen erstmals eine neue Form der intensiven Zusammenarbeit mit Bremer Schulen. „Ziel des Projektes ‚Partnerschule’ ist es, Kindern mehr Lust auf Kunst im Museum zu machen und die Auseinandersetzung mit den Originalen zu fördern“, erklärt Christine Campbell, Leiterin der Museumspädagogik. „Und das geht am besten, wenn Schüler sich über einen längeren Zeitraum und über die Grenzen von Unterrichtsfächern hinweg mit einem Künstler beschäftigen.“ In der Grundschule an der Admiralstraße, der Schule an der Düsseldorfer Straße, der Schule an der Brokstraße und der Gesamtschule Bremen-Ost beschäftigten sich Schüler der Klassenstufen 1 bis 10 ein halbes Jahr lang mit Leben und Werk des holländischen Künstlers Vincent van Gogh. „Ich bin überrascht, auf was für ausgefallene Ideen die Schüler kommen und mit wie viel Engagement sie auch an die Öffentlichkeit treten“, kommentiert Christine Campbell das Projekt.


Jugendliche tauchten ganze Schulflure in Van Goghs Gelb. Lehrer überzeugten Geschäftsleute, im Unterricht entstandene Bilder in Schaufenstern zu präsentieren. „Es hat mich gereizt, mit einer ganzen Schule an einem Thema zu arbeiten“, so Ingeborg Plate-Hoenen, die für die Schule an der Brokstraße das Projekt koordiniert. „Die Kunsthalle hat unsere Schüler mit offenen Armen empfangen, den abgeschlossenen Schulraum konnten wir so ein wenig öffnen“. Ihre Schüler machten mit phantasievollen Projekten auf sich aufmerksam: Sie bastelten zum Thema „Komplementärkontrast“ 250 Mohnblumen-Pop-Ups – grüne Karten, aus denen beim Aufklappen rote Blumen hervorspringen. Eine Gruppe von Schülern untersuchte im August das Weizenfeld auf dem Rembertikreisel genauer: Wie mag sich wohl der Künstler beim Malen in einem Feld gefühlt haben? „Wichtig ist, dass die Schüler Wertschätzung für künstlerisches Tun erhalten und dass eigener Ausdruckswille gefördert wird“, erklärt Frau Plate-Hoenen.


Neben tatkräftiger Unterstützung durch die Kunsthalle erhalten die Bremer Partnerschulen auch Vergünstigungen bei Führungen durch die Museumspädagogen und freien Eintritt in die Ausstellung. Möglich sind solche umfangreichen Projekte übrigens erst, seitdem die Kunsthalle Bremen mit einer Vollzeitstelle für Museumspädagogik ausgestattet ist.


Hinweis für Redaktionen:
Weitere Informationen zur Ausstellung:
text + pr, Annekathrin Gut, Telefon 0421-346 82 20,
Fax 0421-346 82 22, gut@mueller-text-pr.de