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Sonstige

"Galileo" hilft bei Knie-Operation

05.06.2000

Erstmals in Bremen: DIAKO setzt rechnergestütztes OP-System ein

Das DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus GmbH teilt mit:


Heute (5.6.2000) hält "Kollege Computer" Einzug in den Operationssaal des DIAKO: Erstmals werden die Operateure der Orthopädischen Klinik eine Knie-Operation mit Hilfe eines Rechners vornehmen. Zwar kann "Galileo" nicht selbst operieren, aber er hilft dem Arzt enorm, eine Knie-OP mit höchster Präzision durchzuführen. Prof. Dr. Gerhard P. Lenz, Chefarzt der Klinik, erklärt: "Das System ermöglicht eine computergesteuerte, digitale Schnittführung. Das bedeutet, der Computer errechnet die genauen Schnittflächen am Oberschenkelknochen und berät den Operateur bei der Auswahl der passenden Größe für das später einzusetzende Implantat".

Auch beim eigentlichen Eingriff ist auf den Computer Verlass: Er zeigt den Ärzten auf den Millimeter genau, wo die Säge anzusetzen ist, um die kranken Knochenteile zu entfernen. Das System wird auf dem vom Operateur vorher freigelegten Oberschenkelknochen fixiert. Auf einer kleinen Schiene fährt ein mit dem Computer verbundenes Gerät den Knochen ab, leitet die Daten an den Rechner weiter, dessen Software nun den Arzt mit allen notwendigen Informationen versorgt. Die Vorteile des computergestützten Verfahrens sieht Prof. Lenz vor allem in der Präzision, mit der die Operation durchgeführt werden kann: "Wir hoffen, dass damit die Lebensdauer der Implantate verlängert werden kann".

Entwickelt wurde "Galileo" von der Schweizer Mutterfirma des Internehmens Plus Endoprothetik in Marl. Das Gerät kostet rund 250.000 Mark. "Bevor wir Galileo dauerhaft einsetzen, wollen wir das Gerät einige Zeit testen", sagt Prof. Lenz. Der Chefarzt rechnet mit einer etwa dreimonatigen Probephase.