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Sonstige

Kubas Hauptstadt Havanna kooperiert mit Nehlsen

21.06.2001

Am Mittwochabend (20.6.2001) landete auf dem Bremer Flughafen eine hochrangige Kubanische Delegation. Im Gepäck: Ein Kooperationsvertrag mit dem Entsorgungsunternehmen Nehlsen. Dieser Vertrag ist das Ergebnis längerer Kontakte und vieler Gespräche und regelt die künftige Zusammenarbeit des Bremer Dienstleisters mit der Stadt Havanna. Danach wird Nehlsen mit dem Entsorgungsbetrieb der kubanischen Hauptstadt eine gemeinsame Gesellschaft gründen, um die Abfallwirtschaft für die 2,2 Millionen Einwohner zu modernisieren und auf einen ökologisch hochwertigen Stand zu bringen.

Senator Willi Lemke und Holding-Geschäftsführer Jens Bruns hatten die Delegation gemeinsam mit dem Botschaftsrat der Republik Kuba, Ramón Ripoll, empfangen. Ihr gehören der Direktor der Stadtwirtschaft in Havanna an, Nelson Lara Orta, der Direktor der städtischen Finanzverwaltung, Pedro Ricardo Rozabál, sowie Jesús Delgado Reinoso als Vertreter des Finanzministeriums der Republik Kuba.

Der Kooperationsvertrag wurde auf zunächst fünf Jahre geschlossen. Neben Sammlung und Transport der Abfälle sieht er auch den Betrieb von Behandlungs- und Verwertungsanlagen vor, für die Nehlsen die technische Ausrüstung und das Know-how liefert. Besonderes Interesse zeigten die Kubaner an der Möglichkeit, Abfälle thermisch zu nutzen, wie Nehlsen es in Deutschland bereits mit der Mechanisch-biologischen Abfallbehandlung und der Aufbereitung zu Ersatzbrennstoffen praktiziert. Aber auch die getrennte Sammlung und Sortierung von Wertstoffen wie Papier, Altglas, Metalle oder Kunststoffe sind Ziele der deutsch-kubanischen Kooperation.

Für die Sammlung und den Transport des Hausmülls in Havannas zentralen Geschäfts- und Wohnvierteln stehen bei Nehlsen schon zehn neue Sammelfahrzeuge (Front- und Hecklader) sowie 1.500 Müllbehälter bereit, die in den Inselstaat verschifft werden, sobald die Importgenehmigung vorliegt. Nach und nach wollen beide Partner dann die Kooperation ausdehnen, weitere Stadtbezirke anschließen und neue Projekte der Abfallwirtschaft angehen. Dazu ist nach Bedarf auch der zeitlich begrenzte Einsatz von Nehlsen-Mitarbeitern in Kuba vorgesehen, um Projekte mit Ingenieurleistungen zu begleiten.

Intern wurde auf beiden Seiten vom „Projekt 24“ gesprochen, weil die Verantwortlichen in Havanna mit insgesamt 24 möglichen Partnern konferiert hatten, bevor sie sich für die Bremer Entsorgungsspezialisten entschieden. Ausschlaggebend war u.a. die langjährige internationale Erfahrung, die Nehlsen aus dem vielfältigen Engagement z.B. in Angola und in Südafrika vorweisen kann. Daß es Nehlsen gelungen ist, als eines der ersten europäischen Dienstleistungsunternehmen eine direkte Beteiligung in Kuba eingehen zu können, freut Jens Bruns besonders. „Kuba ist für uns eine Investition in die Zukunft“, so der Nehlsen-Geschäftsführer, „mit einem überaus positiven Marktpotential.“