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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Vor 40 Jahren wurde in der Hansestadt die erste Box umgeschlagen

28.04.2006

Senator Jörg Kastendiek: Containerlogistik im Land Bremen steht vor dem größten Wachstumsschub aller Zeiten

„Der Container hat das Gesicht der Welt verändert – und mit ihr die Hafen-, Transport- und Logistikwirtschaft in unserem Bundesland.“ Mit diesen Worten würdigte Bremens Wirtschafts- und Häfensenator Jörg Kastendiek am Donnerstag (27. April 2006) die große Bedeutung des Containerverkehrs für den Logistikstandort Bremen/Bremerhaven. Vor 40 Jahren, am 6. Mai 1966, hatte das US-Schiff „Fairland“ im Bremer Überseehafen mit seinem Bordkran die erste Box auf eine deutsche Kaje gesetzt. „Was damals begann, hat entscheidend zum internationalen Erfolg der bremischen Häfen beigetragen“, sagte der Senator.

„Der Containerumschlag und die damit verbundenen Dienstleistungen sind in den vergangenen vier Jahrzehnten zum Zentrum der maritimen Wirtschaft im Land Bremen geworden“, so Kastendiek. „Senat und Logistikbranche haben seit Ende der 60-er Jahre einen Milliardenbetrag in den Ausbau von Hafenanlagen, Containerbrücken, Fuhrparks, Betriebsgebäuden und Kommunikationssystemen investiert. Diese Anstrengungen sind in der bremischen Wirtschaftsgeschichte ohne Beispiel. Der Aufwand hat sich bezahlt gemacht. Von unseren Häfen hängen heute in ganz Deutschland etwa 174.000 Arbeitsplätze ab – und es ist der Container, der einen Großteil dieser Beschäftigung sichert.“

Der standardisierte Transportbehälter habe entscheidende Bedeutung für einen funktionierenden Überseehandel, fügte der Senator hinzu. Deutschlands Position als stärkste Exportnation der Welt sei untrennbar mit der Containerlogistik verbunden. „40 Prozent des Bruttosozialprodukts werden mit den Ausfuhren erwirtschaftet. Gleichzeitig ist die Bundesrepublik mit über 80 Millionen Konsumenten einer der größten Kunden des Weltmarktes. Etwa 95 Prozent des interkontinentalen Handels nehmen den Seeweg. Containerumschlag und -logistik sind zu zuverlässigen Motoren der globalen wirtschaftlichen Entwicklung geworden – und davon profitieren Wirtschaft und Arbeitsmarkt in unserem Bundesland überdurchschnittlich stark.“

Der Standort Bremerhaven hat im vergangenen Jahr mit 3,7 Millionen Standardcontainereinheiten (TEU) seine Position als viertgrößter Containerhafen Europas behauptet. Im Geschäft mit der Box stehen die Zeichen weiterhin auf Wachstum. Kastendiek: „Es spricht alles dafür, dass die bremischen Häfen in diesem Jahr erstmals die 4-Millionen-Grenze überschreiten werden.“ Nach der für das Jahr 2008 vorgesehenen Fertigstellung von Container-Terminal (CT) 4 werde sich der Umschlag in der Seestadt in der ersten Hälfte des nächsten Jahrzehnts bei 6 bis 7 Millionen TEU jährlich einpendeln.

Der Containerterminal „Wilhelm Kaisen“ stehe vor großen Herausforderungen. „Wir müssen uns auf den größten Wachstumsschub der bremischen Hafengeschichte einstellen“, sagte Kastendiek. „Deshalb treiben wir den Bau von CT 4 voran. Im Herbst wird der erste von vier neuen Liegeplätzen zur Verfügung stehen, die anderen folgen bis Ende 2008.“ Das 500-Millionen-Euro-Projekt werde dringend gebraucht, weil der Bremerhavener Terminal inzwischen an der Kapazitätsgrenze arbeite. „Ohne diese Großinvestition wären die Containerzuwächse der kommenden Jahre für die bremischen Häfen verloren.“

"Mit dem Bau von CT 4 sei es aber nicht getan", fügte Kastendiek hinzu. „Bremerhaven erwartet noch in diesem Jahr neue, erheblich größere Containerschiffe. Sie werden voraussichtlich mit einer Länge von fast 400 Metern und einer Kapazität von deutlich über 10.000 TEU Standards setzen. Mit dem Ausbau der Wendestelle vor der Stromkaje werden in den kommenden Monaten die erforderlichen nautischen Voraussetzungen für diese Großschiffe geschaffen.“

Kastendiek forderte den Bund zu stärkeren Anstrengungen beim Ausbau der Verkehrswege im Hinterland der großen deutschen Seehäfen auf: „Die norddeutschen Hafenstandorte warten weiter auf einen angemessenen Ausbau der Verkehrsverbindungen.“ Als Beispiele nannte der Senator den Ausbau der Mittelweser zwischen Bremen und Minden und den Bau der so genannten Y-Eisenbahntrasse zwischen Hannover, Hamburg und Bremen/Bremerhaven.

In Wilhelmshaven werde die erfolgreiche Entwicklung der deutschen Häfen mit dem gemeinsamen niedersächsisch-bremischen Projekt JadeWeserPort fortgesetzt, sagte Kastendiek. „Der fest im Markt verankerte Containerhafen Bremerhaven findet an der Jade ab 2010 seine ideale Ergänzung. An der Wesermündung sind die Hafenkapazitäten bekanntlich begrenzt. Nach der für 2012 bis 2014 zu erwartenden Vollauslastung von CT 4 wird Wilhelmshaven dafür sorgen, dass die Region weiterhin vom Containerwachstum profitieren kann.“

Zusätzliche Informationen:
www.bremenports.de/164_1
www.blg.de
ergänzendes Bildmaterial erhalten Sie unter www.bremenports.de/179_1