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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Bremen modernisiert den Bremerhavener Containerterminal I

04.05.2004

Häfensenator Perschau: 19-Millionen-Euro-Investition schafft Voraussetzungen für eine neue strategische Partnerschaft von MSC und Eurogate

Der Senat der Freien Hansestadt Bremen hat heute (Dienstag, 4. Mai 2004) Infrastruktur-Investitionen beschlossen, mit denen der aus den 70-er Jahren stammende Bremerhavener Containerterminal I modernisiert werden soll. Das 19-Millionen-Euro-Paket soll die Voraussetzungen für die Erweiterung von Stell- und Operationsflächen im Süden des Terminals „Wilhelm Kaisen“ schaffen. Damit will die Landesregierung einen wesentlichen Beitrag leisten, um die zweitgrößte Containerreederei der Welt, die Mediterranean Shipping Company (MSC), langfristig an den Hafenstandort Bremerhaven zu binden. Darüber hinaus wird das Umschlag- und Logistikunternehmen Eurogate als Betreiber der Hafenanlage etwa 34 Millionen Euro in die Suprastruktur (Kräne, Van Carrier etc.) investieren.

Wie der zuständige Senator für Wirtschaft und Häfen, Hartmut Perschau, nach der Senatssitzung in Bremen mitteilte, steht Europas viertgrößter Containerhafen als Folge einer verstärkten Konzentration von MSC-Diensten auf Bremerhaven vor einem massiven Umschlagwachstum. Perschau: „MSC setzt voll und ganz auf die logistischen Vorteile Bremerhavens.“

Die Schweizer Reederei und ihr strategischer Partner Eurogate gehen davon aus, dass die Entscheidung, in Bremerhaven einen eigenen Terminal für MSC einzurichten, einen zusätzlichen Umschlag von jährlich etwa 500.000 Containern (TEU) bewirken wird.

„Für unseren Hafen ist das ein weiterer wirtschaftlicher Quantensprung“, freute sich Häfensenator Perschau. Er sprach von einer historischen Entscheidung mit weit reichenden positiven Auswirkungen für den Wirtschafts- und Hafenstandort Bremen/Bremerhaven. Senator Perschau verglich das MSC-Projekt in der Bedeutung mit der Gründung des Terminalbetreibers North Sea Terminal Bremerhaven (NTB), an dem der Marktführer Maersk Sealand zu 50 Prozent beteiligt ist.

Mit MSC sei es Eurogate nun gelungen, auch die zweitgrößte Containerreederei der Welt langfristig an Bremerhaven zu binden. MSC gehöre zu den wachstumsstärksten Mitbewerbern in diesem Markt. Perschau: „Damit bietet sich Bremerhaven die einmalige Chance, in den von konkurrierenden Häfen dominierten Fahrtgebieten Asien und Nordamerika/Westküste erheblich zuzulegen und damit neue Marktanteile zu gewinnen.“

Senator Perschau: „Mit den anstehenden Maßnahmen rüstet sich der Hafen konsequent für MSC und das Wachstum von morgen. Wir modernisieren die etwa 30 Jahre alten Anlagen im Süden des Terminals und binden einen attraktiven Reedereikunden an uns, der Bremerhavens Position im europäischen Hafenwettbewerb deutlich stärken wird.“

Senator Perschau sieht in der Standortentscheidung von MSC ein klares Signal für die hohe Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des Containerhafens Bremerhaven. Er sprach sich gleichzeitig dafür aus, zügig mit dem Bau von CT IV zu beginnen: „Nach seiner Aufwertung kann der Bereich CT I lediglich kurzfristig den zusätzlichen Kapazitätsbedarf decken, der sich aus der strategischen Ausrichtung von MSC auf Bremerhaven ergibt. Durch das Engagement von MSC wird ein zusätzlicher Wachstumsschub ausgelöst, der die schnelle Realisierung von CT IV zwingend erforderlich macht.“


Die wichtigsten Maßnahmen auf einen Blick:
Flächenarrondierung am Konservierungsplatz: Teile des so genannten Konservierungsplatzes werden ‚aufgehöht’. Südlich entsteht eine Böschung, östlich eine etwa 35 Meter lange Spundwand. Dadurch wird die Terminalfläche um rund 2450 Quadratmeter vergrößert.

Flächenarrondierung an der Nordschleuse: Der Terminal wird an die Nordschleuse heranrücken. Die so entstehende zusätzliche Operationsfläche hat eine Größe von etwa 17.200 Quadratmetern.

Short-Sea-Terminal: Der südwestliche Teil des Wendebeckens sowie die angrenzende Ufer- und Straßenböschung werden überbaut und bis auf etwa 6,00 Meter über Normalnull aufgehöht. Um die Landfläche zu begrenzen und einen neuen Short-Sea-Liegeplatz für bis zu 150 Meter lange Schiffe zu schaffen, ist das Rammen einer etwa 210 Meter langen Spundwand vorgesehen. In diesem Bereich entsteht eine rund 24.000 Quadratmeter große Liegewanne. Die dort entstehende Operationsfläche ist etwa 14.500 Quadratmeter groß.

Erneuerung der Oberflächenbefestigung: Im Südbereich des Terminals an der Stromkaje muss die Oberflächenbefestigung erneuert werden. Außerdem sind Baggerungen im Bereich der dortigen Liegewanne erforderlich.