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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Meilenstein in Findorff – Klimaangepasster Straßenbau beendet

Bau- und Verkehrssenator Dr. Joachim Lohse besichtigt gemeinsam mit Stadtteil-Vertretern und der HanseWasser das Ende der Bauarbeiten in der Münchener Straße

02.10.2015

Zum ersten Mal wurde eine Straße in Bremen klimaangepasst geplant und gebaut. Die neue Münchener Straße ist ein Modellprojekt. Die Ingenieurskunst steckt in der Oberfläche: Mehr Bäume, größere Versickerungsflächen und eine durchdachte Oberflächenprofilierung wirken Schäden bei Starkregenereignissen entgegen und begünstigen ein angenehmeres Straßenraumklima bei sommerlicher Hitze. Grund genug für die Kaufleute und die Initiative Leben in Findorff, die neu gestaltete Straße im Rahmen einer kleinen Feier mit allen Beteiligten und Anwohnerinnen und Anwohnern in Besitz zu nehmen.

“Heute schließen wir die Neugestaltung einer Straße ab, deren Besonderheit sich nicht auf den ersten Blick erschließt. Viele von uns haben die Starkregenereignisse vom August 2011 sicher noch Erinnerung. Findorff war damals besonders stark betroffen. Vollgelaufene Keller und Unterführungen hatten große Schäden an privatem und öffentlichem Eigentum angerichtet und den Verkehr fast vollständig zum Erliegen gebracht. Mit diesem Modellprojekt eines klimaangepassten Straßenbaus wollen wir unseren Beitrag leisten, um die Auswirkungen künftiger Starkregenereignisse zu mildern und gleichzeitig für ein besseres Stadtklima sorgen. Dafür sind die mehr als 40 zusätzlich gepflanzten Bäume im Straßenraum der Garant“, sagte Verkehrs- und Umweltsenator Dr. Joachim Lohse anlässlich der Fertigstellung. “Mit dem Klimawandel ändern sich auch die Anforderungen an unsere baulichen Anlagen. Ich begrüße es deshalb sehr, dass uns mit der baulichen Anpassung der Münchener Straße nach so kurzer Zeit ein Straßenraum zur Verfügung steht, in dem wir Funktion und Wirkungsweise in den nächsten Jahren beobachten und mehr Erfahrungen sammeln können“, so Lohse weiter.

Der gesamte Straßenraum wurde barrierefrei gestaltet. Die Bauzeit und die Baukosten in Höhe von 2,4 Millionen Euro wurden eingehalten.

Impulsgeber für die Umgestaltung war die Erneuerung des Mischwasserkanals durch die hanseWasser, der streckenweise über 100 Jahre alt war. Der Kanal wurde auf einer Gesamtlänge von 425 Metern, zwischen der Augsburger Straße und der Hemmstraße erneuert. Im Zuge der Kanalbaumaßnahme wurden auch die Hausanschlussleitungen in der Straße bis zur Grundstücksgrenze neu verlegt.

„Wir freuen uns, dass durch die Kanalsanierung in der Münchener Straße dieses kommunale Gemeinschaftsprojekt für eine klimasensible Stadtentwicklung angestoßen wurde. Jetzt hoffen wir natürlich, dass der neue Kanal auch wieder über 100 Jahre hält“, so hanseWasser Geschäftsführer Jörg Broll-Bickhardt

Seit Mitte 2012 wird im Ressort für Umwelt, Bau- und Verkehr an dem Projekt KLAS, das steht für „Klimaanpassung an Extreme Regenereignisse“, gearbeitet.
Das Projekt als sogenanntes „Kommunales Leuchtturmvorhaben“ erhielt bis 2014 eine finanzielle Förderung des Bundes-Umweltministeriums im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel. Erkenntnisse aus dem Projekt sind in die Planung der Münchener Straße eingeflossen.

Anlage: Flyer zur Umgestaltung der Münchener Straße zu PDF-Download (pdf, 5.1 MB)