Sie sind hier:

Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Senator Hattig sieht gute Chancen für Kreuzfahrthafen Bremerhaven

25.09.2000

Modernisierung des Columbusbahnhofs hat begonnen –

Standort will Marktanteil ausbauen und mehr Veranstalter, Kreuzfahrtschiffe und Passagiere an sich binden

Umbau und Modernisierung des Columbusbahnhofs in Bremerhaven sollen dafür sorgen, dass der Kreuzfahrthafen an der Wesermündung seinen Marktanteil in den kommenden Jahren ausbauen kann. Beim ersten Spatenstich für das 42-Millionen-Mark-Projekt sagte Bremens Wirtschafts- und Häfensenator Josef Hattig am Montag (25. 9. 2000): „Unser Ziel ist es, mehr Veranstalter, Kreuzfahrtschiffe und Passagiere an den Standort Bremerhaven zu binden.“

Bremerhaven sei mit 65 Abfahrten (2000) nach wie vor der führende Kreuzfahrthafen in Deutschland, meinte Hattig. Unter den deutschen Nordseehäfen bringe es die Seestadt beim Passagieraufkommen auf einen Anteil von etwa 70 Prozent, deutschlandweit seien es 30 bis 40 Prozent. Bei einem Verzicht auf die von Reedern und Kreuzreiseveranstaltern geforderte Modernisierung des Columbusbahnhofs, die Mitte 2003 beendet werden soll, würde Bremerhavens Marktposition dauerhaft gefährdet, sagte der Senator.

Um den gestiegenen Anforderungen an einen professionellen und leistungsfähigen Terminal-Betrieb gerecht zu werden, lässt das Hansestadt Bremische Hafenamt als Bauherr im ehemaligen Gleisbereich einen Busbahnhof erstellen, damit dort bis zu 20 Busse gleichzeitig abgefertigt werden können. Außerdem wird man die Parkmöglichkeiten verbessern, zwei moderne Passagierbrücken beschaffen sowie die Abfertigung für Kreuzreisende und Gepäck in das Erdgeschoss verlagern. Im ersten Stockwerk entsteht ein Warte- und Aufenthaltsbereich für die Passagiere. Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten sollen die Anlage aufwerten.

Hattig: „Damit kommen wir nicht nur den Interessen der Passagiere entgegen. Hier wird, so wünsche ich es mir, auch ein Treffpunkt für die Bremerhavener entstehen. Es soll wieder Spaß machen, den Columbusbahnhof zu besuchen.“

Im Mittelpunkt stehe allerdings die Absicht, die Abfertigung von Schiffen und Passagieren auf die Anforderungen des Marktes auszurichten. Hattig sieht den Kreuzfahrthafen Bremerhaven mittelfristig auf einem guten Weg. Zwar werde Europa im Kreuzfahrtbereich niemals die dominierende Rolle spielen, die Nordamerika mit seinen attraktiven Reisezielen in der Karibik einnehme. „Aber“, so Hattig, „auch in unserem Marktsegment stehen die Zeichen mittelfristig auf Wachstum.“

Der Senator rechnet damit, dass die Zahl der Kreuzfahrtpassagiere international bis zum Jahre 2010 von etwa 9 auf 15 Millionen steigen wird. Die führende Rolle im Kreuzfahrtgeschäft spiele nach wie vor Nordamerika mit etwa sechs Millionen Kreuzreisenden (1999). Europa bilde mit aktuell zwei Millionen Kreuzreisenden ein interessantes und ausbaufähiges Potenzial.

Der Markt sei in Bewegung geraten, sagte Hattig. Dies zeige der Blick in die vollen Orderbücher der Werften. Allein 2001 sollen neun Kreuzfahrtschiffe mit 15.000 Kabinenplätzen entstehen. Ein Jahr später werden weitere neun Einheiten mit 20.000 Plätzen abgeliefert. Die neue Tonnage ersetzt teilweise kleinere Kreuzfahrtschiffe vor allem im amerikanischen Markt, für die neue Fahrtgebiete gesucht werden. Dies sei eine gute Möglichkeit, den europäischen Kreuzreisetourismus zu beleben, meinte der Senator.