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Tour de Bremen: Eindrucksvolle Beispiele für gleichberechtigte Teilhabe behinderter Menschen in der Hansestadt

20.07.2015
Die beiden Behindertenbeauftragten, Verena Bentele und Dr. Joachim Steinbrück, mit Tandem unterwegs
Die beiden Behindertenbeauftragten, Verena Bentele und Dr. Joachim Steinbrück, mit Tandem unterwegs

Verena Bentele, Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, und Dr. Joachim Steinbrück, Landesbehindertenbeauftragter der Freien Hansestadt Bremen, haben am heute (Montag, 20. Juli 2015) drei Vorzeigemodelle für gelungene gleichberechtigte Teilhabe von behinderten Menschen in Bremen besucht. Hierzu machte sich die 12-fache Paralympics-Siegerin mit ihrem Bremer Landeskollegen standesgemäß mit einem Tandem auf den Weg zu diesem besonderen Ausflug, der "Tour de Bremen".

Verena Bentele und Doris Geist (gehörlose Tänzerin und Choreografin)
Verena Bentele und Doris Geist (gehörlose Tänzerin und Choreografin)

Zunächst begeisterte das Ensemble des Vereins tanzbar_bremen e.V. mit ihrem inklusiven Modellprojekt "KompeTanz" in der Schwankhalle die Besucher und forderte im Rahmen eines Bewegungsexperiments schon zu einem frühen Zeitpunkt des Tages die Einsatzfreude der Beauftragten und ihrer Begleiter. Das vom Amt für Versorgung und Integration finanzierte Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, schwerbehinderte Menschen in künstlerischen Arbeitsfeldern zu beschäftigen und gleichzeitig ihre Teilhabe am kulturellen Leben der Stadt und darüber hinaus zu erhöhen.

Gruppenbild u.a. mit den beiden Behindertenbeauftragten, Verena Bentele und Dr. Joachim Steinbrück (Mitte)
Gruppenbild u.a. mit den beiden Behindertenbeauftragten, Verena Bentele und Dr. Joachim Steinbrück (Mitte)

Wiederum mit dem Tandem ging es danach von der Schwankhalle über den Marktplatz nach Findorff zum Besuch des Nachbarschaftshauses "NAHBEI" des Martinsclubs. Dieses ist zentraler Bestandteil eines ambulanten Betreuungsangebots primär für Menschen mit geistiger Behinderung. Das Besondere ist, dass es als Begegnungsstätte allen Menschen im Stadtteil - seien es Familien, Senioren, Kinder, Menschen mit Migrationshintergrund oder Menschen mit Behinderungen - zur Verfügung steht und so einen wesentlichen Beitrag für ein vielfältiges Zusammenleben im Quartier leistet.

Gruppenbild u.a. mit Senator Günthner (2. v.r.) sowie den beiden Behindertenbeauftragten, Verena Bentele (3. v.l.) und Dr. Joachim Steinbrück (links)
Gruppenbild u.a. mit Senator Günthner (2. v.r.) sowie den beiden Behindertenbeauftragten, Verena Bentele (3. v.l.) und Dr. Joachim Steinbrück (links)

Abschließend ging es zum Mercedes-Benz Werk Bremen, wo bei einem gemeinsamen Mittagessen bereits Gelegenheit war, die Eindrücke des Vormittags Revue passieren zu lassen.
Bei einem Rundgang durch die Ausbildungswerkstatt - in Begleitung des Senators für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Martin Günthner - kamen die Beauftragten sodann mit den beiden gehörlosen Auszubildenden Irene Dächer und Robert Feraro ins Gespräch. Sie haben im September 2014 ihre Ausbildung begonnen und werden sowohl im Arbeitsalltag als auch in der Berufsschule von Gebärdensprachedolmetschern unterstützt. Seit dem Jahr 2007 haben insgesamt 29 schwerbehinderte Menschen im Mercedes-Benz Werk Bremen eine Ausbildung begonnen, die hinterher zu einer Übernahme in ein Beschäftigungsverhältnis führte. Um jungen Menschen darüber hinaus bereits während der Schulzeit Praktikumseinsätze zu vermitteln, arbeitet die Daimler AG zudem beispielsweise mit der Schule an der Marcusallee zusammen.

"Mercedes und die weiteren Projekte tanzbar_bremen e.V. und NAHBEI sind gute Beispiele dafür, dass gleichberechtigte Teilhabe behinderter Menschen in den Bereichen Arbeit und Wohnen möglich ist. Ich freue mich, dass ich diese Bremer Leuchttürme meiner Kollegin Verena Bentele zeigen konnte", so Bremens Landesbehindertenbeauftragter Joachim Steinbrück.

"Die positiven Beispiele in Bremen haben mich sehr beeindruckt. Inklusives Wohnen, Berufsvorbereitung durch Tanz und Theater und auch die Ausbildungsmöglichkeiten im Betrieb für Menschen mit und ohne Behinderung haben mir gezeigt, dass sich in Bremen einiges bewegt. Inklusion ist ein Prozess der viel Energie erfordert. Diese Investitionen sind wichtig, um die UN-Behindertenrechtskonvention weiter umzusetzen im Bund und den Ländern", so abschließend Verena Bentele, die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung.

Fotos: Katharina Bünn