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Stadtbibliothek und Volkshochschule erinnern an Else Lasker-Schüler

30.01.2003

Veranstaltungsreihe startet Anfang Februar

Unter dem Titel "Helles Schlafen - dunkles Wachen" erinnern die Stadtbibliothek Bremen und die Bremer Volkshochschule mit ihrer Reihe "Literatur um 6" an die Dichterin Else Lasker-Schüler an den Sonnabenden, 8., 15. und 22. Februar in der Stadtbibliothek Neustadt (Friedrich-Ebert-Straße 101/105). Beginn der Veranstaltungen ist 18 Uhr. Lasker-Schüler, von der Gottfried Benn sagte, sie sei die "grösste Lyrikerin, die Deutschland je hatte", wurde 1869 in Elberfeld geboren. Als 25jährige kam sie 1894 nach Berlin, wo sie fast 40 Jahre bis zu ihrer Flucht aus Deutschland im Jahre 1933 lebte. Nach einer dramatischen Reise gelangte sie zunächst in die Schweiz und 1939 nach Israel ins Exil, dem wohl traurigsten Abschnitt ihres Lebens. 1945 starb sie vereinsamt in Jerusalem. Else Lasker-Schüler schuf Kunstwelten und Rollenspiele, verwandelte sich mühelos in andere Personen - vor allem in männliche. In ihrer imaginären Thebenwelt bildete sie als "Prinz Jussuf von Theben" selbst das Zentrum dieses märchenhaften Orients und arrangierte in ihrem Werk wie in der Realität Auftritte ihres Alter Ego: elegant und phantastisch, gewagt und mondän - eine Sucherin der Sterne und der Liebe. Ihre Gedichte vor allem machen ihren heutigen Ruhm aus - aber auch das dramatische wie das Prosawerk haben überdauert. Die Reihe, die zum Teil ganz neue biographische, rezeptionsgeschichtliche und literaturwissenschaftliche Beiträge zu Else Lasker-Schüler vorstellt, startet mit der Kölner Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Birgit Lermen am 8. Februar, die mit ihrem Vortrag "Ich will in das Grenzenlose / Zu mir zurück", die Dichterin dem Vergessen entreißen und dem Widerständigen und Unverbrauchten ihrer Gedichte auf die Spur kommen möchte. Auf die Spuren Else Lasker-Schülers in Jerusalem "Und meine Seele verglüht in den Abendfarben" begibt sich Dr. Uta Grossmann, Literatur- und Theaterwissenschaftlerin aus Köln, am 15. Februar und über das dramatische Werk der deutsch-jüdischen Schriftstellerin spricht der Literaturwissenschaftler und Journalist Dr. Martin Krumbholz/Kaiserslautern am 22. Februar.