15.08.2002
Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilt, ist der Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte in Deutschland im Juli 2002 gegenüber Juli 2001 um 1,0 % gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um 0,2 %. Im Mai 2002 hatte die Jahresteuerungsrate bei 1,1 % und im Juni 2002 bei 0,8 % gelegen.
Die Jahresteuerungsrate wird überwiegend durch Preiserhöhungen bei Dienstleistungen (+ 1,9 %) bestimmt. Überdurchschnittlich verteuert haben sich insbesondere Pauschalreisen (+ 3,5 %), Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen (+ 3,8 %) sowie Friseurleistungen (+ 3,8 %).
Während die Preise für leichtes Heizöl im Jahresvergleich rückläufig waren (- 12,9 %), sind sie im Vergleich zum Vormonat um 1,9 % gestiegen. Dagegen erhöhten sich die Preise für Kraftstoffe im Juli 2002 gegenüber Juli 2001 um 2,4 % und blieben im Vormonatsvergleich unverändert. Insgesamt gingen von den Mineralöler- zeugnissen im Jahresvergleich preishemmende Wirkungen aus (- 0,6 %); im Vormonatsvergleich waren sie allerdings um 0,4 % teurer. Ohne Heizöl und Kraftstoffe wäre der Gesamtindex von Juli 2001 bis Juli 2002 um 1,1 % gestiegen.
Nach wie vor werden die aktuellen Jahresteuerungsraten vom hohen Preisniveau der vergleichbaren Vorjahresmonate bestimmt (so genannter Basiseffekt). Dies gilt insbesondere für Nahrungsmittel: Im Jahresvergleich gingen die Preise um durchschnittlich 0,9 % zurück; vor einem Jahr hatte die Teuerungsrate hier noch bei 6,8 % gelegen (u.a. auf Grund von BSE sowie Maul- und Klauenseuche). Im Einzelnen verbilligten sich im Jahresvergleich Fleisch und Fleischwaren um 2,0 %, Obst um 4,9 % und Gemüse um 8,1 %. Diese Waren wiesen auch im Vergleich zum Vormonat rückläufige Preise (- 0,2 %; - 2,1 %; - 4,1 %) auf. Preis-treibend wirkten dagegen Fische und Fischwaren (+ 4,8 % im Vorjahresvergleich) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+ 2,5 %). Ausgesprochen verbraucherfreundlich im Vergleich zum Vorjahr ist die Preisentwicklung weiterhin bei Informationsverarbeitungsgeräten (- 19,9 %).
Im Juli 2002 ergab sich für das frühere Bundesgebiet im Vergleich zum Juli 2001 eine Preissteigerungsrate von 1,1 %. Im Vergleich zum Juni 2002 erhöhte sich der Index um 0,3 %. Für die neuen Länder und Berlin-Ost lag die Teuerungsrate gegenüber Juli 2001 bei 0,5 %. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um 0,2 %.
Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland hat sich im Juli 2002 gegenüber Juli 2001 um 1,0 % erhöht. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um 0,3 %.
In der Stadt Bremen gab es im Juli 2002 in den meisten Bereichen gegenüber dem Vormonat nur geringe Preisveränderungen. Auffallend der weitere Preisrückgang mit – 1,1 % bei den Kartoffeln (Juli 2001: - 12 %) und mit – 2,1 % beim Gemüse (Juli 2001: - 0,1 %). Ebenfalls reduzierte sich nennenswert der Index gegenüber Juni 2002 bei den Rundfunk-, Fernseh-, Phonogeräte u. Zubehör (- 1,8 %) und bei den Waren für die Körperpflege (- 2,8 %). Dagegen gab es beim Kraftfahrzeugzubehör und – pflegemittel mit + 4,9 % (Juli 2001: + 6,8 %) einen beträchtlichen Preisanstieg. Weitere Informationen können aus dem Statistischen Bericht „Verbraucherpreise in der Stadt Bremen“ entnommen werden.
Hinweis für Redaktionen:
Für zusätzliche Informationen wenden Sie sich bitte im Statistischen Landesamt Bremen an: Peter Hohmann, Tel. (0421) 361-2807.