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Der Senator für Inneres und Sport

Kulturstaatsrätin Motschmann besuchte Bremer Künstlerhaus am Deich

09.08.2002

Die kleinen sind für Bremen genauso wichtig wie die großen

„Die kleinen Kultureinrichtungen sind für Bremen genauso wichtig wie die großen;“ erklärte Kulturstaatsrätin Elisabeth Motschmann anläßlich ihrer Sommertour zu verschiedenen Kultureinrichtungen in Bremen. Dabei besuchte sie auch das Künstlerhaus am Deich um sich über die Arbeit des Hauses, die gegenwärtige wirtschaftlichen Situation der Künstler, die beruflichen Perspektiven dieses Bereiches und die Fördersysteme der Bildenden Kunst in Bremen zu informieren. „Das Künstlerhaus Bremen ist im Laufe seines fast 10-jährigen Bestehens zu einem wichtigen Pfeiler der Bremer Kulturlandschaft geworden;“ so Elisabeth Motschmann. Getragen von einem Verein und mit finanzieller Unterstützung des Senators für Inneres, Kultur und Sport finden im Haus am Deich zur Zeit 22 Künstler preiswerte Ateliers und eine Infrastruktur für ihre Arbeit und Kommunikation. Kulturstaatsrätin Elisabeth Motschmann: „Bildende Künstler haben es am schwersten mit ihrer Arbeit eine berufliche Existenz aufzubauen und ihren Lebensunterhalt zu sichern. Hierzu leistet das Künstlerhaus mit seinen preiswerten Ateliers und der ruhigen kreativen Atmosphäre einen wertvollen Beitrag.“


Das Haus beherbergt 15 Ateliers, Werkstätten für Druck und Holz, Studios für 3-D Animation, Grafik, Fotografie und Ton, den Bund Bildender Künstler (BBK), der Künstlerinnenverband Bremen (GEDOK) und das Restaurant am Deich 68. Die Mieten der Ateliers werden durch die wirtschaftlich arbeitenden Werkstätten und Studios niedrig gehalten.


Die Ateliers im Künstlerhauses vergibt eine Fachjury für die Dauer von fünf Jahren an bildende Künstler aller Sparten. Dies sind in der Mehrzahl junge Künstler, die bereits erfolgreich Stipendien erworben oder Preise gewonnen haben. Trotz immer wieder auftretender Finanzierungsengpässe wertet die Geschäftsführerin des Künstlerhauses Waltraut Steimke die bisherige Entwicklung und die gegenwärtige Arbeit als sehr erfolgreich und glaubt, dass das Haus noch ungenutzte Potentiale hat. So können beispielsweise die Austauschprojekte mit den Partnerstädten verstärkt werden um die Gastateliers im Künstlerhaus besser zu nutzen.


Die wirtschaftliche Situation bildender Künstler ist nach wie vor schwierig. Wie sich an den Erfahrungen im Künstlerhaus zeigt, führt der Erfolg nicht zwangsweise zu einer wirtschaftlichen Absicherung. Viele Künstler realisieren ihre künstlerische Position in Ausstellungen und Installationen, diese Formen der aktuellen Kunst bringen aber oftmals keine Objekte hervor, die der Künstler verkaufen kann. Honorare sind ebenfalls weitgehend unüblich oder gering. In Bremen ist das Modell der sozialen Künstlerförderung am Erfolg vieler Künstler beteiligt. Hier bekommen sozial benachteiligte Künstler Leistungen aus dem Sozialhaushalt. Dafür verpflichten sie sich eine Gegenleistung in Form einer künstlerischen Arbeit zu erbringen.