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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Bündnis für Arbeit und Ausbildung in Bremen und Bremerhaven berät über Ausbildungsstellenmarkt

29.11.2002

Das Bündnis für Arbeit und Ausbildung in Bremen und Bremerhaven hat gestern (28.11.2002) über die Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt im Land Bremen beraten.


„Die Bemühungen der Akteure haben sich gelohnt, denn trotz der schlechten konjunkturellen Lage ist die Zahl der nicht vermittelten Bewerber/innen im Land Bremen kaum gestiegen,“ stell-ten die Bündnispartner/innen dabei fest. Allerdings ist die Situation des Ausbildungsmarktes in Bremerhaven nach wie vor deutlich angespannter als in Bremen.


Die Situation in Bremen und Bremerhaven mit dem Berichtsdatum 30.9.2002 im Vergleich zum Vorjahr:


In beiden Arbeitsamtbezirken (Bremen und Bremerhaven) stiegen die Bewerber/innenzahlen, um 268 auf 7771. Die Steigerung fiel dabei in Bremerhaven mit einem Zuwachs von 10,5% besonders deutlich aus.


Gleichzeitig ist das Angebot an Ausbildungsplätzen rückläufig. Im Arbeitsamtsbezirk Bremen standen insgesamt 6433 und damit 124 Plätze weniger als im Vorjahr zur Verfügung. Beson-ders deutlich ist der Rückgang im Bereich der betrieblichen Ausbildung mit -4,7% im Ar-beitsamtsbezirk Bremen und mit –9,3% im Arbeitsamtsbezirk Bremerhaven im Vergleich zum Vorjahr ausgefallen. Dies wird im Arbeitsamtsbezirk Bremen teilweise durch den Anstieg der Plätze im Bereich der Berufs-Fachschulen kompensiert (+ 16,8% im Vergleich zum Vorjahr), während in Bremerhaven vor allem öffentlichen Dienst mit einem Plus von über 25% Zuwächse zu verzeichnen sind.


Im Arbeitsamtsbezirk Bremen hatten 268 Jugendliche noch keinen Ausbildungsplatz gefunden. Das sind 5% weniger als im Vorjahr. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze ist dabei wei-ter deutlich gesunken (-44%) und liegt nun bei 87.


Im Arbeitsamtsbezirk Bremerhaven hatten 152 Jugendliche noch keinen Ausbildungsplatz ge-funden (+14,3% im Vergleich zum Vorjahr). Von der Steigerung der bisher noch nicht vermittel-ten Bewerber/innen sind überdurchschnittlich Frauen betroffen. Auch in Bremerhaven hat sich gleichzeitig die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze nahezu um die Hälfte verringert.


Zwischen Ende September und dem heutigen Tag ist es durch intensive Bemühungen der Ar-beitsämter Bremen und Bremerhaven in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskam-mer, der Handelskammer und der Handwerkskammer gelungen, die Anzahl der unversorgten Ausbildungsplatzbewerber/innen im Arbeitsamtsbezirk Bremen auf 85 und im Arbeitsamtsbe-zirk Bremerhaven auf 118 (Land 203) zu verringern.


Die Bündnispartner äußerten in der Beratung die Sorge, dass die Situation auf dem Ausbil-dungsstellenmarkt – aufgrund der konjunkturelle Lage – weiterhin angespannt bleiben werde. Sie appellieren deshalb erneut an die Bremer und Bremerhavener Betriebe, dafür zu sorgen, dass alle ausbildungswilligen und –fähigen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz bekommen können. Auch unter dem Gesichtspunkt des demografischen Wandels liege es im Eigeninte-resse der Wirtschaft dem in Zukunft drohenden Fachkräftemangel vorzubeugen.


Darüber hinaus haben sich die Bündnispartner vorgenommen, u.a. die folgenden Punkte in den nächsten Monaten in einer eingerichteten Projektgruppe zu konkretisieren, um zu gemein-samen Handlungsvorschlägen zu kommen:


· Gewinnung weiterer zusätzlicher Ausbildungsplätze auch in kleineren Unternehmen z.B. durch Bildungen von Ausbildungsverbünden und Unterstützung jener Betriebe, die in den letzten Jahren neu als Ausbildungsbetriebe gewonnen werden konnten,

· Prüfung und Initiierung von Modellen der zielgruppenspezifischen Bausteinqualifizie-rung im Rahmen berufsvorbereitender Maßnahmen,

· Intensivierung der Bemühungen, ausländische Betriebe, Eltern und Jugendliche für die duale Ausbildung zu gewinnen,

· Verringerung der Abbruchsquote im Bereich der betrieblichen Ausbildung,

· Rasche Einrichtung von gemeinsamen Anlaufstellen für alle ausbildungs- und arbeits-platzsuchenden Jugendlichen im Vorgriff auf die Schaffung von Jobcenter,

· Klärung der darüber hinausgehenden notwendigen Beratungsstruktur für Jugendliche.


Im März werden konkrete Vorschläge zu den genannten Punkten in einer Sondersitzung des Bündnisses für Arbeit und Ausbildung zur Diskussion gestellt.


1) Diese Zahlen beziehen sich auf alle gemeldeten Bewerber/innen bzw. Ausbildungsplätze im Zeitraum zwischen 1.10.2000 und 30.9. 2001.

2) Diese Zahlen beziehen sich auf den Stichtag 30.9. 2002 bzw. der Vergleichswert auf den Stichtag 30.9.2001.