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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

"Wer wachsen soll, braucht Platz"

23.08.1999

Polizei beteiligt sich an Aktion ‚SpielRäume schaffen' -
Sozialsenatorin verdoppelt jede Spende

Einen "doppelten Segen" konnte heute Bremens Sozial- und Jugendsenatorin Hilde Adolf vermelden: Die Polizisten des Polizeireviers Innenstadt haben der Senatorin heute im Beisein von Polizeipräsident Lüken einen Scheck in Höhe von 390 DM überreicht, das bei einer Fahrradcodier-Aktion zusammengekommen ist und jetzt der Aktion "SpielRäume schaffen" zur Verfügung gestellt werden soll. Senatorin Adolf dankte den Spendern herzlich und erklärte: "Alle Sponsoren- und Spendengelder, die für den Förderfonds "SpielRäume schaffen" eingehen, werden ab sofort von meiner Behörde verdoppelt." Mit dieser gemeinsamen Aktion des Deutschen Kinderhilfswerkes und des Senators für Jugend und Soziales werden die Aktivitäten von Vereinen, Schulen oder Privatpersonen beim Aufbau und der Gestaltung zusätzlicher Spielflächen für Kinder in Bremer Stadtteilen unterstützt.


Hintergrund der Aktion sind zu wenig Freiflächen, die Gefahren des Straßenverkehrs und die zunehmende Ausgrenzung des kindlichen Spiels aus den Lebenszusammenhängen, die immer mehr Kindern und Jugendlichen die öffentlichen Räume zum Spielen streitig machen. Die Spielförderung in Bremen geht deshalb neue Wege, um dieser negativen Entwicklung nachhaltig etwas entgegenzusetzen, und will mit der Aktion eine Vielfalt von Orten wieder für Kinder und ihr Spiel zugänglich. Dabei setzt die Senatorin vor allem auf Eigeninitiative: Wer durch Bürgerengagement und Selbsthilfe neue Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche in seinem Wohnumfeld schafft, kann dafür bis zu 5.000 Mark aus dem Fonds der Aktion erhalten.


Ein wichtiger Grundsatz des Förderfonds ist es, Kinder und Jugendliche an der Planung und Umsetzung der Projekte zu beteiligen, einzubeziehen, mitbestimmen zu lassen. Senatorin Adolf dazu: "Aufgabe der Kinder soll es aber nicht sein, nach Lösungen für den Mangel an Freiflächen zu suchen. Dies ist primär Aufgabe der Erwachsenen. Alle sind gefordert: von den Eltern bis hin zu den professionellen Stadtplanern, denn Spielräume schaffen ist eine Querschnittsaufgabe. Auch dies zu verdeutlichen bzw. ins Bewußtsein der Verantwortlichen zu tragen, ist ein Anliegen der Aktion ‚SpielRäume' schaffen".


Gedacht ist bei neuen Spielorten z.B. an Spiel- und Bewegungsräume auf freien Flächen, auf Schulhöfen, auf Sportplätzen, in verkehrsberuhigten Straßen, im Abstandsgrün zwischen Wohnblöcken, in Baulücken, Kleingartenanlagen oder Vorgärten. Gefördert werden können auch kinderfreundliche und sichere Verbindungswege zwischen unterschiedlichen Spielorten.


Bisher, so die Senatorin, seien über 90 Anträge bewilligt und mehr als 300.000 Mark an Fördermitteln ausgezahlt worden. Besonders bei den Grundschulen habe die Aktion einen wahren Boom ausgelöst. Aus tristen Schulhöfen seien an vielen Stellen in Bremen wunderbare naturnahe Spiel- und Erlebnisräume für Schüler und Kinder aus der Nachbarschaft der Schulen entstanden. Die Beteiligung der Kinder und Jugendlichen habe hier besonders gut geklappt. Den zweiten großen Teil der Fondsgelder hätten private Initiativen erhalten, die mit diesen Geldern, Eigeninitiative und vielen guten Ideen schöne und vor allem interessante Spielorte für und mit Kindern geschaffen haben.


Anträge zum Förderfonds können Kinder- und Jugendgruppen, Familien, Elterngruppen, Straßen- und Hausgemeinschaften, Initiativen, Selbsthilfegruppen, Vereine, Einrichtungen und freie Träger stellen. Zur Unterstützung der Antragsteller wurde zusätzlich das Mobil-Team "SpielRäume schaffen" gegründet. Es informiert, berät und unterstützt unentgeltlich von der Antragstellung über die Planung bis zur Umsetzung.


Info und Förderbedingungen: bei allen Ortsämtern und beim Mobil-Team "SpielRäume schaffen" Tel. (0421) 55 723 77, Fax (0421) 55 723 72.