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Die Senatorin für Kinder und Bildung

VERA 06: Trotz schwieriger Ausgangslage erfolgreich im Mittelfeld etabliert

21.12.2006

Die Ergebnisse der diesjährigen Vergleichsuntersuchung VERA liegen jetzt vor. Die Vergleichsarbeiten in der Jahrgangsstufe 4 in den Fächern Deutsch und Mathematik wurden am 19. und 21. September 2006 dieses Mal nur in fünf Ländern (Berlin, Brandenburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz) statt bisher sieben durchgeführt. Insgesamt beteiligten sich in Bremen 268 Klassen mit 4.640 Schülerinnen und Schülern.

Erstmals orientierten sich die Aufgabenstellungen an den neuen Bildungsstandards der KMK für die Grundschule, die zum Schuljahr 2005/2006 in Kraft gesetzt und deren Umsetzung in den Schulen durch VERA überprüft wurden. Damit änderten sich sowohl die Systematik der Aufgaben als auch die Schwierigkeitsgrade. Deshalb lassen sich die Ergebnisse mit den vorhergehenden Vergleichsarbeiten nicht vergleichen. Eine Übersicht der Länderergebnisse ist in diesem Jahr nicht möglich. Die Ergebnisse der Bremer Schülerinnen und Schüler bewegen sich jedoch nach inoffiziellen Angaben im Mittelfeld der teilnehmenden Länder.

„Auch wenn dieses Mal keine Vergleichsmaßstäbe zur Verfügung stehen, so zeigen die Ergebnisse uns doch, dass sich unsere Schülerinnen und Schüler auf einem soliden Niveau stabilisiert haben und wir künftigen Vergleichstests zuversichtlich entgegensehen können“, so Bildungssenator Willi Lemke. „Die erfolgreiche Etablierung im Mittelfeld der teilnehmenden Länder ist auch deshalb besonders erfreulich, da unsere Ausgangsbedingungen angesichts der großen Zahl von Kindern aus sozial schwierigen Verhältnissen bei uns besonders groß sind. Mit VERA 2006 hat sich erneut gezeigt, dass unsere Fördermaßnahmen wirken.“

Der Senator wies zugleich darauf hin, dass die Neuausrichtung der Aufgaben auf der Basis der Bildungsstandards die Anforderungen an die Schulen erhöht hat. „Ich danke den Lehrerinnen und Lehrern, dass Sie diese Umstellung so gut bewältigt haben“, sagte Lemke. Nach seiner Ansicht zeigen die Ergebnisse aber auch, dass weiterhin gezielte Förderung notwendig ist, um insbesondere die Leistungen derer zu verbessern, die zu wenig Hilfe aus dem Elternhaus erhalten.

Der Test beinhaltete in diesem Jahr im Fach Deutsch Aufgaben aus den Inhaltsbereichen „Lesen“ und „Sprache untersuchen“ und im Fach Mathematik Aufgaben aus den Inhaltsbereichen „Zahlen und Operationen“ und „Größen und Messen“. In beiden Fächern dauerte der Test jeweils 50 Minuten. Die Ergebnisse werden in drei Fähigkeitsniveaus abgebildet: Niveau 1 grundlegende Fähigkeiten, Niveau 2 erweiterte Fähigkeiten und Niveau 3 fortgeschrittene Fähigkeiten. Nicht auswertbare Leistungen sind z. B. nicht lesbare Lösungen.


Mathematik


Die Auswertung 2006 hat gezeigt, dass die Bremer Schülerinnen und Schüler mit natürlichen Zahlen sowohl mündlich als auch schriftlich rechnen können. Die Viertklässler des Jahrgangs 2006 haben ähnliche Schwierigkeiten wie die Viertklässler der Vorjahre, Sachaufgaben zu lösen, Angaben zur Zeitdauer zu berechnen und Größen zu schätzen. Trotzdem können ca. 25 Prozent der Schülerinnen und Schüler auch theoretisch anspruchsvollere Aufgaben lösen, die in dieser Form nicht Inhalt der lehrplanbezogenen Grundschulmathematik sind.



Deutsch


Die Bremer Schülerinnen und Schüler können

  • wörtlich vorgegebene Detailinformationen in einfachen Zusammenhängen auffinden und wiedergeben, auch wenn sie über den Text verteilt sind,
  • auf der Basis von Einzelinformationen aus dem Text oder zugehörigen Bildern nahe liegende Schlüsse ziehen,
  • angeben, wie sie einzelne Stellen im Text verstehen.

Zweidrittel der Schülerinnen und Schüler beweisen dieses im Bereich „Sprache untersuchen“, ein Untersuchungsfeld, welches in VERA 2006 zum ersten Mal geprüft worden ist.

Die Ergebnisse weisen zugleich darauf hin, dass es noch immer vielen Kindern nicht ausreichend gelingt, Informationen aus verschiedenen Texten oder Textteilen miteinander zu verknüpfen. Viele dieser Aufgaben wurden von ihnen nicht bearbeitet, so dass nicht eindeutig zu beurteilen ist, was für die Kinder wirklich problematisch war. Gezieltere Informationen hierfür haben die Schulen, die die individuellen Lösungen der Schülerinnen und Schüler kennen und somit gezielte Fördermaßnahmen ergreifen können.
Der nächste VERA-Test findet bereits im Mai 2007 statt, dann nehmen erstmals die Drittklässler teil. Ab Mai 2008 wird VERA dann in den dritten Klassen aller Bundesländer durchgeführt.