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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Ausstellung "Bilder aus Indien - Menschen malen die Schicksale" in einem Bremer Schulzentrum

14.11.2002

Fleißig Spenden für Kinderarbeiter und Straßenkinder gesammelt:

Zum ersten Mal in Deutschland werden im Schulzentrum Julius-Brecht-Allee in Bremen 57 großflächige, naive Bilder aus Indien öffentlich gezeigt. Die Originalbilder - auf Leinwand gemalt - stellen das Leben und die Probleme auf dem Lande und in den Slums von Indien und Bangladesch dar und wurden von den Betroffenen selber gemalt. Die Bilder sind eindrucksvoll und betreffen vor allem Frauen und Kinder. Zum Beispiel wird die ungerechte Behandlung von Frauen vor Gericht oder die verbotene Auspeitschung von Frauen auf den Bildern thematisiert. Die Ausstellung unter dem Motto „Bilder aus Indien - Menschen malen ihre Schicksale“ steht in engem Kontext mit dem Schulprojekt Tiruchirapalli / Südindien. Dieses Projekt – auf indisch kurz Trichy genannt - ist an einem Projekttag über Kinderarbeit in der Dritten Welt entstanden und wird von dem gesamten Schulzentrum getragen, weil Schülerinnen und Schüler sich mit den Kinderarbeitern solidarisiert und nach dem Projekttag fleißig Spenden für Kinderarbeiter und Straßenkinder gesammelt haben.


Bis heute hat das Schulzentrum Julius-Brecht-Allee durch verschiedene Aktionen insgesamt 12.120,50 Euro gesammelt und die Andheri-Hilfe e.V. Bonn hat das Geld nach Trichy überwiesen. Vor Ort betreut Annamarie Daniel das Projekt im Auftrag der Andheri-Hilfe und sorgt dafür, dass in Trichy Kinder aller Alterstufen auf die Schule vorbereitet und nach der täglichen Arbeit in Fabriken und Steinbrüchen in einfachen Räumen unterrichtet werden. Denn nur durch einen Schulabschluss können diese Kinder der Kinderarbeit entgehen und vielleicht einmal ein selbstbestimmtes Leben führen.


Bei den Bremer Schülerinnen und Schülern ist die Freude immer groß, wenn aus Trichy Briefe, Fotos oder jetzt sogar ein Video ankommen. Zweifellos stellt das Projekt seit zwei Jahren eine Bereicherung des schulischen Lebens dar, aber es kann nur existieren, wenn es auch weiterhin eine vielseitige Unterstützung erfährt. Deshalb hat sich Projektleiterin Jutta Gertzen darum bemüht, die einzigartigen Originale, die anlässlich des 25jährigen Bestehens der Andheri-Hilfe in Indien gemalt wurden und bisher nur in den Bonner Räumen der Andheri-Hilfe zu sehen waren, nach Bremen zu holen. Hier werden sie nun in der Aula des Schulzentrums ausgestellt. Während der Ausstellung werden in einem kleinen Café von Eltern der Schule gespendete Getränke und Esswaren angeboten und Kalender und Postkarten der Andheri-Hilfe verkauft: Der Erlös geht nach Trichy!

Damit nicht genug: Die Bilder aus Indien werden in diesen Tagen in der Landesbildstelle Bremen digitalisiert für eine Schuldokumentation. Denn es sollen möglichst viele Schülerinnen und Schüler aus Bremen diese Bilder sehen können.


Herzlich eingeladen zu der Ausstellung sind Schülerinnen und Schüler der Region und ihre Eltern, die Eltern des Schulzentrums und die interessierte Öffentlichkeit. Sie erreichen das Schulzentrum an der Julius-Brecht-Allee mit der Straßenbahnlinie 1 oder mit dem Auto. Parkplätze sind vorhanden. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist zu sehen:


Dienstag
19. November 2002, von 16.00 Uhr – 19.00 Uhr

Mittwoch
20. November 2002, von 8.00 Uhr – 12.00 Uhr

Montag
25. November 2002,von 16.00 Uhr – 19.00 Uhr

Dienstag
26. November 2002,von 8.00 Uhr – 12.00 Uhr



Achtung Redaktionen:
Die Eröffnung der Ausstellung „Bilder aus Indien – Menschen malen ihre Schicksale“ findet am Dienstag, 19. November 2002, um 10 Uhr in der Aula des Schulzentrums Julius-Brecht-Allee, Konrad-Adenauer-Allee 86-88, statt. Einführende Worte zum Thema „Die Situation der Frauen und Mädchen in Indien“ spricht die Inderin Nalinib Sperling von der Deutsch-Indischen Gesellschaft in Bremen.


Wenn Sie weitere Informationen wünschen, können Sie sich wenden an Jutta Gertzen, Schulzentrum Julius-Brecht-Allee, Telefon 361-16026 oder 361-16029 oder nachmittags unter Telefon 34 69 680.