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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Weiterentwicklung der beruflichen Schulen zu regionalen Berufsbildungszentren

07.05.2002

Dreijährige Pilotphase mit fünf Schulen gestartet

Die beruflichen Schulen im Lande Bremen sollen sich zu eigenständigen Organisationseinheiten mit besonderem Angebotsprofil entwickeln. Angestrebt wird eine stärkere inhaltliche und strukturelle Verbindung zwischen der beruflichen Erstausbildung und der beruflichen Fort- und Weiterbildung. Das heißt, es sollen die fachlichen Kompetenzen an den Berufsschulen auch für die weitere Qualifizierung der Beschäftigten genutzt werden, die angesichts der sich zunehmend verändernden Anforderungen im Berufsleben immer notwendiger wird; künftig ist lebenslanges Lernen erforderlich. Die beruflichen Schulen werden damit Teil eines branchenbezogenen Netzwerkes für die Aus- und Fortbildung. Sie ersetzen nicht vorhandene Weiterbildungseinrichtungen, sondern ergänzen sie. Die Berufsbildungszentren sollen eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit regionalen Partnern der Wirtschaft, außerschulischen Institutionen und Weiterbildungseinrichtungen organisieren.


Zugleich erhalten die Schulen eine größere organisatorische Selbständigkeit und rechtliche Eigenständigkeit. Angesichts der vielfältigen Aufgaben von beruflichen Schulen, die mit dem Ausbau zu Kompetenz-Zentren noch zunehmen werden, wird eine zentrale Steuerung dieser Bildungseinrichtungen durch die Bildungsverwaltung immer schwieriger und ineffektiver. Deshalb soll sich künftig die Behörde auf Rahmensetzungen innerhalb bildungs-, arbeitsmarkt- und wirtschaftspolitischer Eckdaten beschränken. Das heißt, sie definiert den jeweils besonderen Bildungs- und Qualifizierungsauftrag der einzelnen Einrichtung, sichert die Vergleichbarkeit und die Qualität der Bildungsangebote und stellt die Mittel zur Verfügung.


In einem Zeitraum von 5 Jahren sollen alle beruflichen Schulen in diesen Prozess einbezogen werden. Der Einstieg erfolgt jetzt mit 5 Pilotschulen (vier aus Bremen, eine aus Bremerhaven). Insgesamt 12 Schulen hatten sich um die Teilnahme beworben. In den Pilotschulen sollen jetzt in einem Zeitraum von drei Jahren Konzepte für die Erreichung der angestrebten Ziele entwickelt werden. Ihnen werden also nicht vorgegebene Konzepte übergestülpt, sondern die Schulen sollen sie abgestimmt auf ihre jeweils besonderen Bedingungen erarbeiten. Sie werden dabei vom Institut für Technik und Bildung der Universität Bremen unterstützt. Während der Laufzeit des Pilotprojektes werden die von den teilnehmenden Schulen entwickelten Ergebnisse auf andere nicht beteiligte Schulen übertragen.


Die fünf Schulen sind in einem bundesweit einmaligen Auswahlerfahren ermittelt worden. Externe Gutachterinnen und Gutachter hatten über die Qualität der eingereichten Anträge der 12 Schulen zu entscheiden hatten.

Die ausgewählten Schulen

· Berufsschule für Metalltechnik

· Schulzentrum des Sekundarbereichs II Utbremen

· Schulzentrum des Sekundarbereichs II Walle, Abteilung: Berufliche Schulen für Gesundheit

· Schulzentrum des Sekundarbereichs II am Rübekamp, Abteilung: Berufliche Schulen für das Nahrungsgewerbe

· Schulzentrum Carl von Ossietzky , Gewerbliche Lehranstalten Bremerhaven


repräsentieren nicht nur ein breites Spektrum verschiedener Berufsfelder, sondern spiegeln auch den Spannungsbogen zwischen High-tech- Berufen und der Förderung benachteiligter Jugendlicher wieder.

Die Realisierung dieser Maßnahmen erfordert zusätzliche Mittel. Es ist gelungen, über 600.000 Euro aus Förderprogrammen der Europäischen Union für das Projekt einzuwerben.


Die Entwicklung zu Berufsbildungszentren ist keine Bremensie. Dieser Aufgabe stellen sich alle Länder. Einzelne Länder haben bereits erste Schritte eingeleitet mit dem Ziel, den Zuständigkeitsbereich der beruflichen Schulen in wirtschaftlicher, personeller und gegebenenfalls auch rechtlicher Hinsicht auszubauen und die beruflichen Schulen mit den übrigen Systemen der Aus- und Weiterbildung stärker als bisher zu vernetzen.