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Der Senator für Inneres und Sport

"Erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz": Über 40 Prozent der Pflegebedürftigen in Pflegeeinrichtungen sind betroffen

19.09.2014

Am 15. Dezember 2013 erhielten in den ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen im Land Bremen insgesamt 13.838 Pflegebedürftige Leistungen aus der Pflegeversicherung (Elftes Sozialgesetzbuch SGB XI), so erste Ergebnisse der zweijährlichen Pflegestatistik des Statistischen Landesamtes Bremen. Den größten Zuwachs an Leistungsempfänger/-innen gab es in der Pflegestufe I von 6.452 auf 6.765 (+4,9 Prozent). Die Zahl der Pflegebedürftigen in der Pflegestufe II mit 4.524 (2011: 4.507) und in der Pflegestufe III (einschließlich Härtefälle) mit 2.071 (2011: 2.015) hat sich dagegen nur leicht erhöht.

Aufgrund des demografischen Wandels wird die Zahl der Pflegebedürftigen und der Demenzkranken in Zukunft weiter steigen. Pflegebedürftige, bei denen neben dem Hilfebedarf im Bereich der Grundpflege und der hauswirtschaftlichen Versorgung ein erheblicher Bedarf an allgemeiner Beaufsichtigung und Betreuung gegeben ist, erhalten seit dem 01.01.2013 zusätzliche Leistungen aus der Pflegeversicherung. Das gilt auch für Personen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz ohne Pflegestufe, deren Hilfebedarf nicht das Ausmaß der Pflegestufe I erreicht. Am 15. Dezember hatten 376 Demenzkranke im Land Bremen diese sogenannte Pflegestufe 0.

Von den 13.838 Pflegebedürftigen in den Pflegeeinrichtungen wiesen insgesamt 6.032 (43,6 Prozent) eine erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz auf. Bei den Pflegebedürftigen, die in ihrer häuslichen Umgebung von ambulanten Pflegediensten betreut wurden, war das jeder vierte (1.669) und in den stationären Pflegeeinrichtungen rund 62 Prozent der Pflegebedürftigen (4.363).

Von den 111 zugelassenen ambulanten Pflegediensten im Land Bremen wurden im Dezember 2013 insgesamt 6.778 Pflegebedürftige zu Hause versorgt, davon waren 3 940 in der Pflegestufe I, 1.876 in der Pflegestufe II und 660 in der Pflegestufe III sowie 302 mit der Pflegestufe 0. In der Stadt Bremen gab es 88 Pflegedienste mit 5 426 Pflegebedürftigen und in der Stadt Bremerhaven 23 Pflegedienste mit 1.352 Pflegebedürftigen.

In den 96 Pflegeheimen im Land Bremen wurden am 15. Dezember 2013 insgesamt 7.060 Pflegebedürftige in vollstationärer Dauer- oder Kurzzeitpflege bzw. in der Tagespflege betreut. In der Pflegestufe I waren 2.825 Pflegebedürftige, 2.648 gehörten zur Pflegestufe II und 1.411 zur Pflegestufe III. 74 Personen hatten die Pflegestufe 0 und bei 102 Personen war noch keine Zuordnung der Pflegestufe erfolgt. In den 84 stationären Pflegeeinrichtungen in der Stadt Bremen waren 6.001 Pflegebedürftige untergebracht und in der Stadt Bremerhaven wurden 1.059 Pflegebedürftige in 12 Einrichtungen versorgt.

In den stationären Pflegeeinrichtungen im Land Bremen erhöhte sich die Zahl der Plätze gegenüber 2011 von 7.319 auf 7.330, wobei die Zahl der verfügbaren Plätze für die vollstationäre Dauer- und Kurzzeitpflege am Stichtag von 6.892 auf 6.849 leicht gesunken ist. Ein Heim mit 41 Dauerpflegeplätzen in der Stadt Bremen ist derzeit wegen Sanierung vorübergehend geschlossen. Das Angebot an Plätzen in der Tagespflege wurde weiter erhöht, und zwar von 322 (2009) über 427 (2011) auf jetzt 481 Plätze. Ende 2013 gab es in der Stadt Bremen 28 Standorte mit 420 Tagespflegeplätzen und in Bremerhaven 3 Einrichtungen mit 61 Plätzen. Den Pflegebedürftigen aller Pflegestufen einschließlich Demenzkranken werden dort tagsüber von montags bis freitags diverse Serviceleistungen angeboten. Der Fahrdienst holt die Tagespflegegäste von zu Hause ab und bringt sie am Nachmittag zurück. Den Abend und die Nacht verbringen die Pflegebedürftigen wieder in ihrer Wohnung. Die teilstationär betreuten Pflegebedürftigen erhalten vor allem seit der Reform der Pflegeversicherung im Sommer 2008 in der Regel parallel zur Tages- bzw. Nachtpflege auch Pflegegeld und/oder ambulante Pflegesachleistungen.

Neben den knapp 14.000 Pflegebedürftigen mit ambulanter oder stationärer Pflege im Land Bremen gibt es die Gruppe der Leistungsempfänger/-innen, die keine Pflegesachleistungen, sondern ausschließlich Pflegegeld erhalten und von Angehörigen versorgt werden. Angaben über die Pflegegeldempfänger/-innen am 31. Dezember 2013 werden voraussichtlich Ende des Jahres vorliegen. 2011 gab es im Land Bremen neben den 13.028 Pflegebedürftigen in Pflegeeinrichtungen insgesamt 9.693 Personen mit ausschließlich Pflegegeld.

PDF-Download: Tabelle "Pflegebedürftige in Pflegeeinrichtungen im Land Bremen 2013 (pdf, 23 KB)

Weitere Auskünfte erteilt:
Sylvia Doyen
Telefon: (0421) 361 2138
E-Mail: sylvia.doyen@statistik.bremen.de