Sie sind hier:

Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau

Fachveranstaltung: "Die Scham muss die Seite wechseln – aber wie?"

Über Scham, Schuld und gesellschaftliche Verantwortung im Kontext sexualisierter Gewalt

04.12.2025

"Die Scham muss die Seite wechseln!": Dieser vielfach zitierte Ausruf von Gisèle Pelicot lenkt den Blick auf darauf, dass Scham über sexualisierte Gewalt meist bei den Betroffenen liegt – und nicht bei den Täterinnen und Tätern. Die Veranstaltung der Zentralstelle der Landesfrauenbeauftragten (ZGF) am Mittwoch, 17. Dezember 2025 von 10 bis 15 Uhr, nimmt diesen Widerspruch zum Anlass, grundlegende Fragen zu stellen: Ist Scham angeboren oder erlernt? Wie beeinflussen gesellschaftliche Machtverhältnisse, kulturelle Normen und politische Strukturen das Empfinden von Scham und wie politisch ist sexualisierte Gewalt? Welche gesamtgesellschaftlichen Veränderungen sind notwendig, um Verantwortung und Scham passend zu verorten?

In Gesprächen und Impulsen diskutieren Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Aktivismus, Literatur, Psychologie und Philosophie über die politische Dimension von Scham und die strukturellen Hintergründe sexualisierter Gewalt.

Aufgrund der großen Nachfrage ist eine Teilnahme in Präsenz leider nicht mehr möglich, der angebotene Livestream ermöglicht jedoch eine digitale Teilnahme. Das Kulturzentrum Kukoon bietet in seinen Räumlichkeiten im Buntentorsteinweg 29 zudem eine Live-Übertragung an. Anmeldung und weitere Informationen unter: www.eveeno.com

Mitwirkende:

  • Claudia Bernhard – Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz des Landes Bremen
  • Dr. Monika Hauser – Fachärztin für Gynäkologie, feministische Aktivistin, Gründerin der Frauenrechtsorganisation „medica mondiale e. V.“, die sich seit über 30 Jahren gegen sexualisierte Kriegsgewalt einsetzt
  • Nora Kellner hat Politikwissenschaft und Soziologie studiert. 2023 veröffentlichte sie Ihr Debüt „OpferMacht. Klartext reden über sexualisierte Gewalt“
  • Dr. Dipl.-Psych. Jonas Kneer – Psychologischer Psychotherapeut, Sexualtherapeut, tätig im Präventionsprojekt „I can change“ – ein diagnostisches und therapeutisches Angebot zur Prävention und Behandlung dysregulierter Sexualität
  • Laura Leupi arbeitet für verschiedene Theater und schreibt Prosa- und Performancetexte. Leupis Debüt „Das Alphabet der sexualisierten Gewalt" wurde unter anderem mit dem 3sat-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Preis 2023 ausgezeichnet
  • Volker Mörchen – Soziologe und (Gestalt-) Sozio-Therapeut mit trauma-therapeutischem Schwerpunkt. Mitbegründer vom Bremer JungenBüro e.V.
  • Loraine Dabaly Rehm – Pädagogin, Pan-Afrikanistin, Aktivistin
  • Lilian Schwerdtner – Philosophin und Mitglied des Berliner Kollektivs „Actions against Rape Cultur“, Co-Produzentin des Podcasts „Not your Opfer“
  • Bettina Wilhelm – Landesfrauenbeauftragte von Bremen
  • Dr. Laura Wolters – Sozialwissenschaftlerin am Hamburger Institut für Sozialforschung. In ihrer Dissertation „Vom Antun und Erleiden“ arbeitete sie eine soziologische Perspektive auf gemeinschaftlich begangene sexuelle Gewalt aus
  • Sadaf Zahedi – afghanisch-deutsche Schriftstellerin, Aktivistin, Poetry-Slammerin und Gründerin des Vereins „Bildung ohne Bücher“

Begrüßt werden die Teilnehmenden von der Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft, Antje Grotheer.

Ansprechpartnerin für die Medien:
Susanne Gieffers, ZGF Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: (0421) 361-6050, E-Mail: presse@frauen.bremen.de