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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Zweite Versuchsphase in der Humboldtstraße wird verlängert

Baustelle zeigt Auswirkungen auf Verkehrsversuch

18.06.2021

In der Fahrradstraße Humboldtstraße läuft seit Anfang März 2021 ein Verkehrsversuch. Seit dem 3. Mai läuft die zweite Versuchsphase, in der die Durchfahrt für den Autoverkehr westlich der Horner Straße mit Pollern gesperrt ist. Radfahrende können die Humboldtstraße weiterhin in beide Richtungen passieren, weshalb die Maßnahme als Modalfilter bezeichnet wird. Diese Maßnahme soll die Verlagerung des Autoverkehrs in die Feldstraße verhindern.

Wegen eines Wasserrohrbruchs musste am Donnerstag, 13. Mai, der Dobben zwischen Humboldtstraße und Sielwallkreuzung gesperrt werden. Die Baustelle hat vier Wochen gedauert, so dass die Sperrung Am Dobben erst am 11. Juni aufgehoben werden konnte. In dieser Zeit waren Auswirkungen auf den Verkehrsversuch Humboldtstraße zu beobachten. Denn die Sperrung Am Dobben wurde durch die Humboldtstraße und Seitenstraßen umfahren. Gleichzeitig sind mit der Verlagerung von Kfz-Strömen auch mehr Fahrzeuge bis zum Modalfilter in der Humboldtstraße gefahren, mussten hier wenden oder haben dann Routen durch Seitenstraßen gewählt.

Damit sich die Situation nach der Aufhebung der Sperrung Am Dobben bis zur Evaluation des Modalfilters wieder normalisieren kann, wird die zweite Versuchsphase nun um zwei Wochen verlängert. Die dritte Versuchsphase in der Humboldtstraße, eine Einbahnstraßenlösung für den Kfz-Verkehr in Fahrtrichtung Sankt-Jürgen-Straße, wird folglich am Montag, 19. Juli 2021, starten.

Zum Abschluss der aktuellen Versuchsphase wird ab Anfang Juli eine Online-Befragung angeboten: Alle Nutzerinnen und Nutzer der Humboldtstraße und Anwohnerinnen und Anwohner sind damit eingeladen, ihre Erfahrungen mit der erprobten Regelung in den Prozess einzuspeisen.

Der Beirat Östliche Vorstadt hatte den dreistufigen Verkehrsversuch Ende 2020 beschlossen.

Hintergrund

Die Humboldtstraße ist seit 2014 eine Fahrradstraße. Die Zahl der Radfahrenden hat seitdem deutlich zugenommen und das Konzept hat sich grundsätzlich bewährt. Allerdings gibt es Konflikte zwischen Radverkehr und Kfz-Verkehr. Diese betreffen zum Beispiel Drängeln, zu enges Überholen und zu hohe Geschwindigkeiten, gerade an den Baumnasen. Mit einer Vorher-Befragung wurde außerdem als Problem von Fußgängerinnen und Fußgängern benannt, dass Radfahrende regelwidrig auf den Gehweg ausweichen. Auch Autofahrende bemängeln Rücksichtslosigkeit durch Radfahrende.

Dabei ist immerhin etwa ein Fünftel der Autos reiner Durchgangsverkehr. Die Unfallfallforschung bestätigt mit einer Untersuchung in Fahrradstraßen die Problematik, die der Kfz-Durchgangsverkehr für den Radverkehr auslöst. Mit einem Verkehrsversuch sollen nun mögliche Lösungen für die Fahrradstraße Humboldtstraße erprobt werden. In drei Versuchsphasen werden die Regelungen "Anlieger frei", ein Modalfilter und eine Einbahnstraßenlösung für den Kfz-Verkehr erprobt. Das Ziel ist eine "Fahrradstraße zum Wohlfühlen". Mit dem Verkehrsversuch soll in der Praxis die beste Lösung gefunden werden. Das ist ein neuer Weg für die Verkehrsplanung in Bremen.

Die Auswirkungen auf den Autoverkehr werden im Verkehrsversuch ebenso untersucht, wie die Wirksamkeit auf die Belange der Fahrradstraße und die Wahrnehmung aller Verkehrsteilnehmenden. Der Verkehrsversuch soll im Herbst 2021 abgeschlossen werden, um dann nach Auswertung der Ergebnisse eine Entscheidung für die zukünftige Verkehrsregelung zu treffen.

Aktuelle Informationen zum Verkehrsversuch Humboldtstraße finden sich auf der Webseite:
www.bauumwelt.bremen.de/mobilitaet/aktuelle_projekte/verkehrsversuch_fahrradstrasse_humboldtstrasse-787306

Ansprechpartner für die Medien:
Jens Tittmann, Pressesprecher bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Tel.: (0421) 361-6012, E-Mail: jens.tittmann@umwelt.bremen.de