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Landesfrauenbeauftragte zum Tag der Hebammen: In Bremen fehlt es der Geburtshilfe an Kapazitäten

04.05.2023

Seit 1991 macht der Internationale Tag der Hebammen am 5. Mai auf die Bedeutung der Hebammen aufmerksam und würdigt ihre Arbeit. "Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit sind entscheidende und prägende Lebensabschnitte für Eltern und ihre neugeborenen Kinder. Leider wird die damit verbundene gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Arbeit von Geburtshelferinnen und Geburtshelfern viel zu wenig anerkannt. Im Land Bremen wird zudem zu wenig gegen den bestehenden Hebammenmangel getan. Aktuell fehlen nach Auskunft des Hebammenlandesverbandes Bremen 20 Vollzeitstellen. Damit es gelingt, mehr Menschen für den Beruf zu gewinnen sowie ihren langfristigen Verbleib darin zu sichern, müssen Hebammen besser bezahlt und ihre Arbeitsbedingungen verbessert werden. Nur so ist eine zufriedenstellende Versorgung für Schwangere und ihre neugeborenen Kinder zu erreichen", erklärt die Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm.

Die Handlungsempfehlung zur Umsetzung des vom Bund, Ländern, Wissenschaft und Selbstverwaltung erarbeiteten nationalen Gesundheitsziels "Gesundheit rund um die Geburt" sieht für das Land Bremen während der Geburt eine kontinuierliche Betreuung jeder Schwangeren durch eine Hebamme vor, also eine Eins-zu-eins-Betreuung. So soll erreicht werden, dass die individuellen Bedürfnisse der Schwangeren berücksichtigt werden können, damit Mutter und Kind die bestmögliche gesundheitliche Versorgung erhalten. Ein solcher Betreuungsschlüssel kann somit auch zur Reduzierung von medizinisch nicht notwendigen Kaiserschnitten beitragen, deren Rate im Land Bremen besonders hoch ist.

"Unser Bundesland verfehlt das Ziel, Schwangeren während der Geburt eine Eins-zu-eins-Betreuung durch eine Hebamme zu bieten. Stattdessen entwickelt sich die Geburtshilfe zu einer Akkordarbeit und Krankenhäuser müssen sogar Schwangere mit Wehen wegen Überlastung immer wieder abweisen. Für die betroffenen Frauen bedeutet das zusätzlichen Stress, den es zu vermeiden gilt. Für die Geburtshelfer und -helferinnen ist es eine Zumutung, unter diesen Bedingungen die hohe Verantwortung, die mit ihrem Beruf einhergeht, zu tragen. Hier ist daher schnelles Handeln erforderlich. Die personellen und strukturellen Kapazitäten für die Versorgung während der Schwangerschaft und im Wochenbett müssen im Land Bremen aufgestockt werden. Unsere Gesellschaft kann es sich nicht leisten, an dieser Stelle zu sparen", fordert Wilhelm.

Ansprechpartnerin für die Medien:
Susanne Gieffers, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: (0421) 361-6050, E-Mail: presse@frauen.bremen.de