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Der Senator für Inneres und Sport

Ein Platz zum Aufwärmen: Im Rahmen der "Sicherheitspartnerschaft Bahnhof" steht seit dieser Woche ein Bus der BSAG auf der Bürgerweide

Ausgemusterter Bus dient als Treffpunkt für Menschen ohne festen Wohnsitz und wird von der Inneren Mission betreut

12.12.2018

Der Bahnhof soll sicherer und sauberer werden, dazu hat der Senat ein umfassendes Programm beschlossen, das in der Bremer Innenbehörde koordiniert wird. In der "Sicherheitspartnerschaft Bahnhof" haben sich mehrere Senatsressorts, die Bremer Straßenbahn AG (BSAG), Deutsche Bahn, die Bundespolizei, Hilfsorganisationen, Unternehmen und Anrainer zusammengeschlossen.

Wie in allen Großstädten auch sind der Hauptbahnhof in Bremen und das direkte Umfeld Anziehungspunkte für Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen. Einige von ihnen fallen durch hohen Alkohol und Drogenkonsum, Bettelei, Unordnungserscheinungen und durch Nachtlagern im öffentlichen Raum auf. "Es wäre falsch und zudem menschenunwürdig, diese Personen einfach zu vertreiben", betont der Koordinator der Sicherheitspartnerschaft, Jens Körber.

Die Sanktionierung des Fehlverhaltens habe zudem nur begrenzten Erfolg. Richtig sei es, sich mit der Situation der Menschen aus der Wohnungslosen-Szene auseinanderzusetzen. Viele Hilfseinrichtungen, insbesondere die Innere Mission, arbeiteten bereits engagiert mit den Betroffenen und böten ihnen Aufenthaltsorte an. Diese seien leider aber nicht ausreichend. So werde nach weiteren von der Bevölkerung akzeptierten Plätzen gesucht.

Für den Bremer Bahnhof ist im Rahmen der "Sicherheitspartnerschaft Bahnhof" ein betreuter Unterstand am Gustav-Deetjen-Tunnel als Anlaufpunkt mit Toilette geplant. Dieser soll im ersten Quartal 2019 fertiggestellt werden.
Bis zur Fertigstellung des Unterstandes hat die BSAG nun der Inneren Mission einen ausrangierten Linienbus als Übergangslösung überlassen.
Der beheizte Bus steht seit Anfang der Woche auf der Bürgerweide am Nordausgang des Hauptbahnhofs an der Theodor-Heuss-Allee / Gustav-Deetjen-Allee. Er ist von Montag bis Freitag in der Zeit von 10 bis 14 Uhr geöffnet und wird von einer Streetworkerin der Inneren Mission betreut. Eine Toilette ist ebenfalls aufgestellt. In dem Bus können sich obdachlos gewordene Menschen treffen, aufwärmen und erhalten neben Kaffee weitere Hilfsangebote.

"Die BSAG steht als kommunales Unternehmen zu seiner Verantwortung in der Stadt. Daher unterstützen wir die Idee der ‚Sicherheitspartnerschaft Bahnhof‘ bei dem Ziel, Menschen in der kalten Jahreszeit eine warme Anlaufstelle auf der Bürgerweide anzubieten", erklärt Hajo Müller, Vorstandssprecher der BSAG. "Die Innere Mission betreibt in unserem ausrangierten Bus ein tolles Angebot, das hoffentlich gut angenommen wird."

Körber: "Mit der Aktion, für die wir uns sehr herzlich bei der BSAG bedanken, hoffen wir, dass den betroffenen Menschen ein Stück weitergeholfen werden kann und zugleich Konflikte mit Anrainern und Passanten minimiert werden."