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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Mit den Freikorps gegen die Bremer Räterepublik

Der Fotonachlass des Bremer Kaufmanns Eugen Ritter

09.11.2018

1918 ist ein Jahr, das sich fest in die Bremer Chronik eingeschrieben hat: Infolge der Novemberrevolution wurde am 10. Januar 1919 die Bremer Räterepublik ausgerufen. Der Ausrufung vorausgegangen war die Machtübernahme durch einen Arbeiter- und Soldatenrat am 6. November 1918. Anlässlich dieses 100. Jubiläums findet am Mittwoch, den 14. November um 19 Uhr in der Landeszentrale für politische Bildung (Birkenstraße 20-21) der Vortrag »Mit den Freikorps gegen die Bremer Räterepublik – der Fotonachlass des Bremer Kaufmanns Eugen Ritter« von Diethelm Knauf statt. Gemeinsam mit dem Bremer Historiker und langjährigem Leiter des Landesfilmarchivs berichten Eugen Ritters Sohn Armin Ritter sowie der Neffe Rüdiger Ritter über den Nachlass des Bremer Kaufmannssohns.

20 Fotoalben mit ca.1600 Fotos Zeichnungen, Gemälde, Objekte wie selbst gebasteltes Spielzeug, Medaillen und Orden, dazu mehrere Tagebücher, drei Stunden Schmalfilme und ein Erinnerungsband mit dem Titel »Kriegstagebuch«: Das ist der Nachlass des Bremer Kaufmannssohns Eugen Ritter, der den Zeitraum zwischen den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts und 1973 umfasst.

Eugen Ritter wurde sozialisiert im deutschen Kaiserreich, in einer Bremer Kaufmannsfamilie, er war Soldat im Ersten Weltkrieg, er kämpfte in den Freikorps gegen die Bremer Räterepublik, in Oberschlesien und gegen die Weimarer Demokratie, er pflegte die militaristischen Traditionen im »Stahlhelm«, war Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei, diente in Hitlers Wehrmacht als Oberst. Mit seiner monarchistischen, anti-republikanischen, militärbegeisterten, anti-demokratischen Grundhaltung repräsentiert er ein Spektrum des deutschen Volkes, das aus dem Kaiserreich kommend bis in die frühen Jahre der Bundesrepublik bedeutsam war.

Ein Bremer Fotoalbum also erzählt deutsche Geschichte, zeigt die Kontinuität in den milieubedingten Mentalitäten vom Kaiserreich über die frühen Jahre der Weimarer Republik bis in die 1930er Jahre auf. Im Sinne des Konzepts einer »kollektiven Biografie« wird der individuelle Lebenslauf in den historischen gesellschaftlichen Kontext von Kaiserreich, Erstem Weltkrieg und früher Weimarer Republik eingeordnet: Eugen Ritter: ein deutsches Leben in Bremen.

Eine Veranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung Bremen in Kooperation mit der Edition Falkenberg. Beginn ist um 19 Uhr in der Landeszentrale für politische Bildung Bremen, Birkenstraße 20-21.

Der Eintritt ist frei.