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Der Senator für Inneres und Sport

Bremen will neue Einbürgerungskampagne starten - Senat gibt grünes Licht für Empfehlung aus dem Innenressort

23.10.2018

Der Senat hat heute (23.10.2018) auf Empfehlung von Innensenator Ulrich Mäurer einer neuen Einbürgerungskampagne für die Stadt Bremen zugestimmt. Dazu sollen künftig monatlich rund 1.000 Ausländerinnen und Ausländer, bei denen die rechtlichen Voraussetzungen für eine Einbürgerungskampagne vorliegen, persönlich angeschrieben werden. Absender des Briefes an die potentiellen Neubürgerinnen und Neubürger werden Bürgermeister Carsten Sieling und Bürgermeisterin Karoline Linnert sein. Außerdem soll eine eigene Internetseite für die Kampagne eingerichtet werden sowie populäre Beispiele von Eingebürgerten als „Zugpferde“ für die Kampagne gewonnen werden. Darüber hinaus sollen in Kooperation mit dem Rat für Integration sogenannte Einbürgerungslotsen gewonnen werden, die Interessierten mit Rat und Tat zur Seite stehen werden.

Menschen mit Migrationshintergrund machen einen großen Anteil in der Gesellschaft aus. Umso wichtiger ist es, auch ihre Lebenslagen und Sichtweisen auf gesellschaftliche und politische Fragestellungen zu berücksichtigen. Dieses Ziel ist nur zu erreichen, wenn sie die Gesellschaft in derselben Art und Weise mitgestalten können wie Menschen mit einem deutschen Pass. Die Erfahrung zeigt, dass diejenigen, die ohne Einschränkungen mitgestalten können, sich gleichzeitig auch mit ihrem Gemeinwesen stärker identifizieren. Insofern leistet die Einbürgerung einen direkten Beitrag zur Integration.

Bundesweit ist die Einbürgerungsquote in den vergangenen Jahren aber gesunken. Lag die Einbürgerungsquote im Jahre 2000 im Bundesdurchschnitt noch bei 2,57 Prozent, betrug sie im vergangenen Jahr nur noch 1,18 Prozent. Das Bundesland Bremen lag dabei immer leicht über dem Bundesdurchschnitt, aber auch hier ist die Quote entsprechend des Bundestrends in den vergangenen Jahren gesunken. Im Jahr 2000 betrug die Einbürgerungsquote 2,64 Prozent und in 2017 nur noch 1,29 Prozent. Diesen Trend möchte Bremen nun mit Öffentlichkeitsarbeit sowie gezielter Einzelberatung entgegenwirken. Dabei greift Bremen auf die Erfahrung aus Hamburg zurück. In dem benachbarten Stadtstaat erhalten Ausländerinnen und Ausländer seit 2011 ein Schreiben des Bürgermeisters als Anregung und Anstoß, um sich eventuell später einbürgern zu lassen. Dies führte in Hamburg im Laufe der Zeit zu einer Steigerung der Anträge um rund 30 Prozent.

In der Stadt Bremen liegen derzeit bei rund 36.000 Personen die Voraussetzungen für eine Einbürgerung vor. Der Versand der Briefe soll in alphabetischer Reihenfolge des Familiennamens und in der Regel unabhängig vom Herkunftsland erfolgen. Die Kampagne wird voraussichtlich noch im November beginnen.