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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Im Sporthaushalt stehen 75.000 Euro für die Arbeit mit Flüchtlingen bereit

Integrationsbudget „Sport für Flüchtlinge“: Über 34.000 Euro in der zweiten Tranche

02.05.2018

Mit 75.000 Euro für Investitionen und laufende Kosten fördert die Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport auch dieses Jahr Sportvereine bei Projekten zur Integration durch den Sport. Nachdem die ersten Anträge von Vereinen bereits im Februar beschieden worden waren, hat die Deputation für Sport heute (Mittwoch, 2. Mai 2018) der zweiten Tranche in Höhe von 34.538 Euro zugestimmt. Mit dem zusätzlichen Geld aus dem Integrationsbudget „Sport für Flüchtlinge“ können die Vereine ihren eigenen Aufwand, sowie kleinere und größere Anschaffungen finanzieren. „Der Vereinssport ist und bleibt ein ganz wichtiges Instrument der Integration“, sagte Sportsenatorin Anja Stahmann. „Mit dieser finanziellen Unterstützung möchten wir auch in diesem Jahr einen Beitrag leisten, damit Sportvereine Geflüchtete in ihr Vereinsleben integrieren.“

Die Angebote im Einzelnen:

Die Sportgemeinschaft Aumund-Vegesack bietet zweimal wöchentlich Übungsabende für Kinder aus geflüchteten Familien an. Sie sollen möglichst schnell in den Verein integriert werden und nach Möglichkeit kurzfristig in die Prellball-Teams aufgenommen werden.2 Kinder sind schon im Team integriert und haben bereits an den Deutschen Prellballmeisterschaften teilgenommen. Das offene und kostenlose Trainingsangebot bietet den Flüchtlingen die Möglichkeit einer aktiven Freizeitgestaltung und leistet einen sehr guten Beitrag zur Integration 2.200 Euro für das Integrationsprojekt Prellball für Anfänger

Der Verein Störtebeker Bremer Paddelsport an der Kleinen Wümme in Horn hat für ein Osterferienprojekt 1.130 Euro für gemeinsames Paddeln im Kajak und Mannschaftscanadier sowie gemeinsames Training für 20 junge Flüchtlinge und Vereinsmitglieder erhalten, sowie für ein gleichartiges Sommerferienprojekt im kommenden Juli 1.523 Euro. Unter anderem wurde für eine Kanu-Spritzdecke beschafft.

Der Reitclub St. Georg am Stadtwald bietet Reitunterricht mit drei Flüchtlingen aus Syrien für Anfänger und Fortgeschrittene, ermöglicht die Teilnahme an Reitturnieren und fördert die Integration in das Vereinsleben. Das Sportressort fördert die Kosten für Unterricht und Pferd nun mit 2.264 Euro.

Der TV Eiche Horn hat seit einigen Wochen vermehrt Nachfragen von syrischen Kindern und Jugendlichen, die im Verein Fußball spielen möchten. Einige wohnen im Stadtteil, andere kommen aus Übergangswohnheimen aus der Innenstadt. Sie werden in die bestehenden Jugendmannschaften aufgenommen. Die Fußballabteilung hat in den vergangenen Jahren viele Erfahrungen mit Flüchtlingen gesammelt, unter anderem dadurch, dass eine Sozialpädagogin die Trainer ehrenamtlich unterstützt. Für Sportkleidung, wie zum Beispiel Mannschaftstrainingsanzüge, fehlt den jungen aber das Geld. Die Sachkosten in Höhe von 2.160 für Trainingsanzüge, Trikots, Hosen und Stutzen werden nun übernommen, damit sich die jungen Flüchtlinge als Mitglieder der Mannschaft aufgenommen fühlen und auch optisch so wahrgenommen werden.

Der TS Woltmershausen hat insgesamt drei Projekte angemeldet, die beantragten Kosten in Höhe von 2.750 Euro werden nun übernommen. Unterstützt von zwei Vorstandsmitgliedern hat zunächst über Ostern ein regelmäßiges Training in einer separaten „Geflüchtetenmannschaft“ unter Anleitung von Trainern mit Fluchterfahrung stattgefunden. Die Sportler und die beiden Trainer kamen aus Afghanistan und westafrikanischen Ländern. Darüber hinaus wird der Verein Ende Juni ein Interkulturelles Fußballfest als vereinsinternes Turnier aller Herren-, Damen- und einer Trainermannschaft veranstalten. Ein Rahmenprogramm, das für die Öffnung in den Stadtteil sorgen soll, umfasst Angebote für Familien und Kinder, internationales Essen, das Sportmobil des LSB, Musik und – am Abend – die Übertragung des WM-Spiels Deutschland gegen Schweden. Und als drittes Projekt steht eine dreitägige Seminarfahrt im September zum Thema Vereinsstrukturen und organisatorische Notwendigkeiten für den Spielbetrieb an. Neben Vorstandsmitgliedern und Trainerinnen sowie Trainern sollen auch Übungsleiter mit Fluchterfahrung teilnehmen können, letztere kostenlos. Ins gesamt unterstützt die jetzt beschlossene finanzielle Förderung die Integration von mehr als 30 Geflüchteten in den Verein.

Der Landessportbund Bremen, der 2016 einen Zuschuss von rund 20.000 Euro für die Anschaffung eines Sportmobils erhalten hat, das vor allem bei integrativen Sport- und Spielfesten im Stadtteil sowie in Flüchtlingsunterkünften (dort: kostenlos) eingesetzt wird, bekommt nun 750 Euro für die professionelle Wartung von Spielgeräten aus sicherheitstechnischen Gründen: Hüpfburg, Kletterberg und Menschenkicker. Daneben hat das Spielmobil Bälle, Pedalos, Jonglierutensilien, Schwungtuch, Reifen, Tore an Bord. Es fährt 60 bis 70 Einsätze in der Saison, die von Mai bis Oktober läuft.

Der Bremer Turnverband kann für den TANZtag im Rahmen der achten Bremer TANZwoche im September 1.250 Euro aus den heute freigegeben Mitteln fest einplanen. Die Tanzwoche versteht sich als Impuls zu kreativen, Phantasie anregenden und fröhlichen Bewegungskünsten und will am 19. und 21. September spezielle TANZtage für Flüchtlinge anbieten, um ihnen den Spaß an der Bewegung im Verein näher zu bringen und sie in bestehende Gruppen zu integrieren. Das Geld soll verwendet werden für Flyer, Porto für Einladungen, Trainerhonorar, Hallenmiete und eine fachkundige Betreuung der Geflüchteten.

Der FC Roland in der Neustadt kann 2.000 Euro für die Integration von 10 bis 15 jungen Flüchtlingen in die Fußballabteilung fest einplanen. Das Geld ist für Sportkleidung und Trainingsmaterialien vorgesehen sowie den vereinseigenen Betreuer, der dolmetscht und einen Fahrdienst für Flüchtlinge anbietet, die zwei- bis dreimal am wöchentlichen Training teilnehmen sowie am Spielbetrieb und am Vereinsleben.

TuRa im Bremer Westen bietet im Winterhalbjahr 2018/2019 an einem Sonntag in jedem Monat ein offenes Bewegungsangebot für Kinder im Alter von null bis zwölf Jahren und wird dafür mit 1.800 Euro bedacht. In zwei nach Alter getrennten Durchläufen wird eine Bewegungslandschaft aufgebaut. Das für die Teilnehmenden kostenlose Angebot richtet sich an alle Kinder aus dem Stadtteil, für Getränke und Verpflegung mit Obst und Gemüse wird aber ein Kostenbeitrag erhoben. Ein mehrsprachiger Flyer, der im Stadtteil und in den Unterkünften für Flüchtlinge verteilt wird, informiert über das Angebot. Das Geld wird benötigt für Infomaterial sowie Anschaffung, Ersatzbeschaffung und Reparatur von Sportgeräten.

Die Bremer Sportjugend wird im Projekt „Kids in die Clubs“ mit 6.000 Euro gefördert, das die Integration von Kindern und Jugendlichen im Sportverein finanziell unterstützt.

Die SG Marßel Bremen 1965 e.V. baut zum Mai mit 15 somalischen Flüchtlingen eine 2. Fußball-Herrenmannschaft auf und wird dafür mit mehr als 6.400 Euro gefördert. Dazu stellt der Verein zwei Englisch sprechende Trainer zweimal in der Woche mit jeweils zwei Übungsstunden bereit, einmal pro Woche findet Deutsch als Sprachunterricht für die Flüchtlinge statt. Für den Unterricht wird ein Raum angemietet, die Mannschaftsausstattung soll knapp 6.000 Euro kosten.

Das Casa Cultural Bremen im Stadtteil Mitte plant erneut ein Ferienprojekt für Kinder aus Vorkursen von Schulen und kann dafür 800 Euro einplanen. In Zusammenarbeit mit Flüchtlingswohnheimen und benachbarten Schulen soll in einer Woche in den Herbstferien, wie schon 2016 und 2017, ein Kinder-Ferienprogramm mit Deutschunterricht am Vormittag, einem Mittagessen und Bewegungsangeboten am Nachmittag durchgeführt werden. Den Abschluss bildet ein Fest gemeinsam mit den Eltern. 2016 und 2017 waren 30 Kinder angemeldet. Die jetzt freigegebenen Mittel finanzieren anteilig Honorar und Material der Deutschkurse, die Bewirtung und das angeleitete Bewegungsangebot, das der LSB voraussichtlich mit unterstützt.