Sie sind hier:
  • Bürgermeister Jens Böhrnsen präferiert Verbleib der Weserburg am Teerhof

Der Senator für Kultur

Bürgermeister Jens Böhrnsen präferiert Verbleib der Weserburg am Teerhof

14.04.2015

Die Weserburg – Museum für moderne Kunst befindet sich in einer Phase der inhaltlichen Neuaufstellung. Auf mehreren Sitzungen hat sich die Kulturdeputation bereits öffentlich mit den damit verbundenen Fragestellungen befasst. Der Vorsitzende des Stiftungsrates, Dr. Klaus Sondergeld, hat auf der aktuellen Sitzung der Kulturdeputation am heutigen Dienstag, 14. April 2015, die wesentlichen Inhalte der Stellungnahme von Prof. Dr. Helmut Friedel zur Zukunft der Weserburg wiedergegeben. Professor Friedel hat sich für einen Verbleib auf dem Teerhof ausgesprochen.

Der Kultursenator, Bürgermeister Jens Böhrnsen, hat vorgeschlagen, dem Votum Friedels für den Teerhof zu folgen, natürlich unter dem Vorbehalt, dass der Umbau und die Sanierung des Gebäudes sowie der spätere Betrieb der Weserburg dort wirtschaftlich sinnvoll zu realisieren und größere bauliche Risiken nicht erwartbar sind. Um aber für das kommende Haushaltsverfahren keine wertvolle Beratungszeit zu verlieren, macht es aus seiner Sicht trotzdem Sinn, vorsorglich Alternativen zu prüfen.

Nach der inhaltlichen Neupositionierung muss über die Veränderung der Ausstellungsräume nachgedacht werden. Eine Zusammenarbeit der Weserburg mit der Gesellschaft für aktuelle Kunst, der Städtischen Galerie (GAK) und dem Zentrum für Künstlerpublikationen (ZeK) bietet sich inhaltlich an. Dabei hält es der Gutachter nicht für notwendig, dass die Weserburg, die GAK und das Zentrum für Künstlerpublikation räumlich vereint sind.

Immobilien Bremen wird nun drei Alternativen prüfen:

  • Den Verbleib auf dem Teerhof bei verringerter Fläche.
  • Einen Neubau in den Wallanlagen mit GAK aber ohne ZeK.
  • Ein Neubau in den Wallanlagen ohne GAK und ohne ZeK.

Eine Vorlage soll bis zu den Haushaltsberatungen vorliegen.

"Im Vordergrund steht jetzt aber die inhaltliche Neukonzeptionierung des Hauses." In der Kulturdeputation hat Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz vorgeschlagen, in die bereits existierende Begleitgruppe zur Weiterentwicklung der Weserburg auch die Sprecher der Fraktionen und den Betriebsrat einzuladen, um einen kontinuierlichen Beratungsprozess zu gewährleisten. Nach Ansicht der Staatsrätin ist dies auch der geeignete Kreis, in dem sowohl fachliche Fragen erörtert werden können als auch die Vorbereitung eines Kontraktes erwogen werden kann.

Weil in den vergangenen Jahren immer mehr private Sammlerinnen und Sammler eigene Museen eröffnet haben, hat die Weserburg ihr früheres Alleinstellungsmerkmal, ein Sammlermuseum zu sein, verloren. Prof. Friedel sollte deshalb prüfen, ob das bisherige Konzept, Sammlungen privater Leihgeber auszustellen, zukünftig noch tragfähig ist. Der Gutachter regt eine Profilierung durch die Präsentation junger, noch nicht etablierter Kunst des 21. Jahrhunderts an, die sich mit den brennenden Fragen der Gegenwart beschäftigt. Dabei könnte weiterhin mit Sammlerinnen und Sammlern kooperiert werden, die Werke für von der Weserburg kuratierte Ausstellungen zur Verfügung stellen. Zusätzlich sollte auch direkt mit Kunstschaffenden zusammengearbeitet werden. So würde sich die Weserburg zu einem Ausstellungsforum weiterentwickeln.

"Für die Zukunft der Weserburg wird nun eine klare Richtung aufgezeigt. Mit einer neuen Konzeption wird sie Rückenwind bekommen", sagte der Kultursenator, Bürgermeister Jens Böhrnsen. "Bremen kommt seinen Verpflichtungen aus der Stiftungsurkunde der Weserburg nach. Selbstverständlich ist das dafür zu entwickelnde Konzept die Bewertungsgrundlage."