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Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau

Junge Frauen haben den ‚Schnäuzer‘ voll

Fotos zur Entgeltlücke ausgezeichnet

15.06.2013

"Auf der Überholspur, ohne Kinder und Familie habe ich die Chance auf 100 %" – mit ihrem Foto einer jungen Frau auf dem Motorrad, die Mann und Kind hinter sich zurücklässt, hat Isabell Viohl den mit 500 Euro dotierten ersten Preis des Handyfoto-Wettbewerbs der Bremischen Gleichstellungsstelle gewonnen. Thema des Wettbewerbs waren "Minus 22 Prozent": die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen. 40 Bilder hatten junge Bremerinnen eingereicht, heute (15.06.2013) hat die Jury die besten drei ausgezeichnet und die Ausstellung in der Knochenhauerstraße 20-25 eröffnet. Die Bilder sind noch bis Freitag, 28. Juni, in den Ausstellungsräumen Knochenhauerstraße 20-25, 2. Stock, 28195 Bremen, gegenüber der Bremischen Gleichstellungsstelle, zu sehen. Zu besichtigen ist die Ausstellung montags bis donnerstags 9.00 bis 16.30 Uhr und freitags 9.00 bis 14.00 Uhr. Die Gleichstellungsstelle bittet darum dort zu klingeln.

Isabell Viohl: Auf der Überholspur... (1. Platz)
Isabell Viohl: Auf der Überholspur... (1. Platz)

Den mit 400 Euro dotierten zweiten erhielt Patrizia Albrecht für ihr Bild "Ich geh dann mal 22 % mehr verdienen." Das Bild von Janina Bartmann "Wie lange müssen wir noch warten?" prämierte die Jury mit dem dritten Preis (300 Euro). "Die Verschiedenheit und Kreativität der eingesendeten Bilder hat uns sehr beeindruckt und der Jury ihre Arbeit nicht einfach gemacht", so Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe, Initiatorin des Wettbewerbs und gemeinsam mit Prof. Dr. Herbert Grüner, Rektor der Hochschule für Künste, Julia Cords von der GfG/Gruppe für Gestaltung, Roland Kanwicher von Bremen Vier und der Fotografin Marianne Menke Mitglied der Jury, die die Fotos bewertete und schließlich auszeichnete.

Patrizia Albrecht: "Ich geh dann mal..." (2. Platz)
Patrizia Albrecht: "Ich geh dann mal..." (2. Platz)

"Vielleicht ist Feminismus uncool und für manche nicht mehr zeitgemäß – aber dass Männer mehr verdienen als Frauen, nur weil sie Männer sind, das regt alle auf", so Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe bei der Preisverleihung, "die Generation junger Frauen, die jetzt in den Beruf einsteigt, ist nicht mehr bereit, diese Ungerechtigkeit hinzunehmen." Mit Witz, Charme oder drastischer Bildsprache haben die Teilnehmerinnen des Wettbewerbs ihre Haltung zur Entgeltlücke zum Ausdruck gebracht. Erkennungszeichen des Wettbewerbs war ein pinkfarbener Schnurrbart – ein Mann-Ding, das Frauen sich zu Eigen gemacht und auf jedem Bild untergebracht haben. HfK-Rektor Grüner: "Junge Frauen haben den ‚Schnäuzer‘ voll: Sie haben lange genug gewartet. Jetzt ist Schluss. Kein Warten mehr bis zum St. Nimmerleinstag, bis die Gleichbehandlung hergestellt ist."

Janina Bartmann: "Wie lange müssen wir noch warten?" (3. Platz)
Janina Bartmann: "Wie lange müssen wir noch warten?" (3. Platz)

Alle Bilder sowie Porträts der Gewinnerinnen, Eindrücke der zugehörigen Facebook-Seite und Informationen über die Entgeltlücke sind in einem Katalog zusammengefasst: www.frauen.bremen.de

"Besonders danken möchte ich der GfG/Gruppe für Gestaltung, der Sparkasse Bremen, dem Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen sowie unserem Beirat "Junge Frauen". Ohne sie hätten wir dieses ambitionierte Projekt nicht umsetzen können", so Ulrike Hauffe bei der Preisverleihung, "und natürlich danke ich allen mitmachenden Frauen für ihr Engagement!"

Fotos: Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau