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Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

Senatorin Quante-Brandt zum Tag der Organspende am 4. Juni 2016

01.06.2016

Zum Tag der Organspende (4. Juni) appelliert Bremens Gesundheitssenatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt an die Bürgerinnen und Bürger, sich über das Thema zu informieren und sich frühzeitig damit auseinanderzusetzen. Allein in Deutschland warten derzeit rund 10.000 Menschen auf eine Organspende. In Bremen warten 181 Nierenkranke aus Bremen und den benachbarten Gemeinden auf ein Spenderorgan. "Es ist wichtig, über das Thema aufzuklären", sagte Senatorin Quante-Brandt. "Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass die Menschen darüber informiert werden, was Organspende oder Organtransplantation bedeuten und wie klar und eindeutig die Regelungen sind. Nur so können wir den Menschen Ängste nehmen. Sie sollen in die Lage versetzt werden, sich ein Bild davon zu machen, um eine eigene informierte Entscheidung treffen zu können. Ich finde es zum Beispiel auch gut und sehr wichtig, mit Freunden und in der Familie über das Thema zu sprechen." Mit einer Festlegung in einem Spenderausweis wäre der Wille auch deutlich erkennbar: "Wie die Entscheidung ausfällt, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Wichtig ist, sich zu entscheiden. Das entlastet auch die Angehörigen, falls sie im Ernstfall diese Frage nicht beantworten können." Dabei sei es möglich, die Spende auf bestimmte Organe oder Gewebe einzuschränken. Die Zustimmung zur Organspende könne jederzeit widerrufen werden.

Eine aktuelle Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) kommt zu dem Ergebnis, dass immer mehr Menschen in Deutschland bereit sind, ihre Organe zu spenden. Hatten 2012 lediglich 22 Prozent ihre Entscheidung zur Organ- und Gewebespende in einem Ausweis dokumentiert, besitzen inzwischen schon 35 Prozent der Befragten einen Organspendeausweis. Generell stehen laut Umfrage rund 80 Prozent der Bevölkerung einer Organspende positiv gegenüber. 71 Prozent der Befragten sind grundsätzlich damit einverstanden, dass man ihnen nach ihrem Tod Organe entnimmt. Nicht alle haben diese Entscheidung aber in einem Organspendeausweis dokumentiert.

Die Umfrage zeigt auch, dass Informationen und Aufklärung weiterhin nötig sind: Denn mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) fühlt sich zum Thema Organ- und Gewebespende weniger gut bis schlecht informiert, obwohl die Krankenkassen seit November 2012 verpflichtet sind, ihre Versicherten alle zwei Jahre zu informieren, verbunden mit der Bitte eine Entscheidung zu treffen.

Auch beim klinischen Personal besteht der Bedarf für eine kontinuierliche Fort- und Weiterbildung. Bremen hat dafür die Stelle einer Organspendebeauftragten eingerichtet. Sie bietet diese Fortbildungen an. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Sonja Schäfer, Organspendebeauftragte des Landes Bremen/Bremerhaven und Beraterin für Ethik im Gesundheitswesen, zu einem Vortag einzuladen, um im persönlichen Austausch zu einer selbstbestimmten Entscheidung zu treffen.

Die Senatorin kündigte eine Info-Aktion für Studierende für den Herbst an. Zum Tag der Organspende liegen außerdem Informationsbroschüren an der Bremer Hochschule, der Hochschule für Künste und der Hochschule Bremerhaven aus. Die Universität Bremen wird die Aktion der Senatorin auf ihrer Homepage unterstützen.

Infos unter www.organspende-info.de