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Der Senator für Inneres und Sport

Verkehrsunfallentwicklung 2016 im Lande Bremen

31.03.2017

Im Jahr 2014 ist bei der Polizei des Landes Bremen mit "Artus" ein neues, flexibleres Vorgangsbearbeitungssystem eingeführt worden. Damit werden seitdem die Verkehrsunfallzahlen anders und damit differenzierter erhoben. Durch die Umstellung auf ein anderes Zählverfahren haben sich die Vergleichszahlen zu den Berichten der Vorjahre verändert. Deshalb ist auch ein Vergleich mit den Jahren 2012 und 2013 nur noch bedingt möglich.

Gleichwohl ist festzustellen: Die Verkehrsunfallzahlen im Land Bremen sind gesunken. Ebenso ist die Zahl der Verunglückten deutlich gesunken, wobei der Rückgang hauptsächlich bei den Leichtverletzten festzustellen ist. Die Zahl der Schwerverletzten blieb dagegen nahezu konstant. Erfreulich ist der Rückgang bei tödlich Verunglückten im Straßenverkehr in Bremen. Waren es 2015 noch 16 Menschen, so sind im vergangenen Jahr noch 11 Opfer zu beklagen gewesen.

Verkehrsunfallstatistik 2016 mit Erläuterungen:

Die Gesamtunfallzahlen (VU) haben sich in Bremen und Bremerhaven ungefähr gleich entwickelt. Sie sind erstmalig wieder gesunken. Die Zahl der Verunglückten im Land Bremen ist ebenfalls rückläufig.
Damit liegt Bremen nicht im Bundestrend. Im Bund sind die Verkehrsunfallzahlen insgesamt wieder leicht angestiegen.

Die Zahl der Getöteten ist in der Stadt Bremen deutlich gesunken. Die Zahl der Schwerverletzten bleibt in der Stadt Bremen etwa konstant, während sie in Bremerhaven erneut deutlich rückläufig ist. Die Zahl der Leichtverletzten ist insgesamt gesunken.

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit der Ursache "Abstand/Geschwindigkeit" ist wieder leicht angestiegen, allerdings noch nicht auf dem Niveau des Jahres 2014. Der Anstieg ist hierbei auf die Stadt Bremen zurückzuführen. In Bremerhaven zeigt die seit mehreren Jahren durchgeführte Schwerpunktsetzung zur Bekämpfung der Unfallursache Geschwindigkeit und Abstand mittlerweile deutlich Wirkung.

Eine genauere Betrachtung in Bremen hat ergeben, dass die Anzahl der Verkehrsunfälle mit der Ursache nicht angepasster oder überhöhter Geschwindigkeit rückläufig war. Die Strategie der flächendeckenden Geschwindigkeitsüberwachung, insbesondere nach der Optimierung der Verkehrsüberwachung mit moderner Technik, scheinen diese Entwicklung positiv beeinflusst zu haben.

Somit ist der Anstieg auf die "Abstandsunfälle" zurückzuführen. Insbesondere in den Hauptverkehrszeiten sind diese in Bremen angestiegen. Dabei ist es häufig zu Blechschäden gekommen. Es erscheint immer deutlicher, dass das Bedienen von elektronischen Geräten während der Fahrt zu Ablenkung und damit zu Verkehrsunfällen führt. Innensenator Ulrich Mäurer appelliert in diesem Zusammenhang an die Autofahrer, Freisprechanlagen zu nutzen, wenn man auch während der Autofahrt erreichbar sein will. "Alles andere ist einfach nur grob fahrlässig und gefährlich."
Aktuell liegt in den Bundesländern ein Referentenentwurf vor, der sich unter anderem mit der Thematik "Ablenkung durch elektronische Medien" widmet. Mit einer Erhöhung der Bußgelder und Fahrverboten ist zu rechnen.

Achtung! Vergleichbarkeit zu den Jahren 2012 und 2013 nur bedingt möglich

Die Unfallzahlen in der Zielgruppe der Kinder sind weiter rückläufig und erreichen damit die niedrigste Zahl in den vergangenen fünf Jahren. Dies ist hauptsächlich in der Stadt Bremen zu erkennen. Die Anzahl ist in Bremerhaven über Jahre fast konstant geblieben. Bedauerlicherweise ist die Zahl der verunglückten Kinder (dies meint alle diejenigen Kinder, die sich bei einem Unfall auch verletzt haben, z.B. als Insassen in einem Auto) in der Stadt Bremen gestiegen. Bremerhaven kann einen deutlichen Rückgang verzeichnen und hat damit die niedrigste Zahl der letzten fünf Jahre erreicht.

Die Präventionsangebote und die Fahrradausbildung an Schulen werden auch weiterhin von der Polizei begleitet. Ziel ist es, auch die Zahl der verunglückten Kinder in der Stadt Bremen wieder zu senken.

Achtung! Vergleichbarkeit zu den Jahren 2012 und 2013 nur bedingt möglich

Die Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Senioren sind leicht rückläufig. Deutlicher ist der Rückgang in Bremerhaven.
Die Zahl der Verunglückten ist dabei insgesamt gesunken und liegt seit Jahren auf dem tiefsten Stand. Der Rückgang ist insbesondere auf die Entwicklung in Bremerhaven zurückzuführen.
Die Präventionsarbeit in diesem Bereich wird fortgeführt.

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Radfahrbeteiligung ist erstmalig wieder gesunken und liegt damit auch auf dem tiefsten Stand. Ebenso ist die Zahl der Verunglückten deutlich gesunken. In der Stadt Bremen könnte die hohe Medienpräsenz zu den Präventionsthemen "Sicherheit durch Sichtbarkeit" und Ablenkung im Radverkehr sowie die Kampagne "Crashbike" zu dieser positiven Entwicklung beigetragen haben.

Die TOP 3 der örtlichen Unfallbrennpunkte

Bei den "TOP 3 – Brennpunkten" wird nach der Anzahl der Verkehrsunfälle gesamt sowie nach der Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden an Verkehrsknoten differenziert. Um vor allem die schweren Verkehrsunfallfolgen zu reduzieren, konzentriert sich die Arbeit der sog. Verkehrsunfallkommissionen in Bremen und Bremerhaven insbesondere auf folgende Brennpunkte:

Bremen

  1. Am Stern
  2. Am Brill / Bgm.-Smidt-Straße / Martinistraße
  3. Kurt-Schumacher-Allee / Karl-Kautzky-Straße

Bremerhaven

  1. Elbinger Platz
  2. Hafenstraße / Grimsbystraße / Lloydstraße
  3. Frederikshavener Straße / A27 AS Bremerhaven Wulsdorf